Netzmusik

Die beste Musik, um den Verstand zu verlieren

11.11.2017
Von Roland Graffé Gleich zu Beginn ist Schluss: "Rest in Peace" heißt das Stück der vierköpfigen Band Rumbetramp, die gar nicht so sehr poltern und stolpern, wie der Name suggeriert.
Von Roland Graffé
Gleich zu Beginn ist Schluss: "Rest in Peace" heißt das Stück der vierköpfigen Band Rumbetramp, die gar nicht so sehr poltern und stolpern, wie der Name suggeriert. Vielmehr spielen sie melodischen Folk, der sich an der klassischen Bluegrass-Instrumentierung mit Banjo und Mandoline orientiert.
Singer-Songwriter G'itis Baggs hingegen widmet sich in "Buffalo Bill's Wild West Show!!!" einer nationalen Ikone. Die drei Ausrufezeichen deuten schon darauf hin, dass es sich hierbei eher um einen ironischen Abgesang auf großspuriges Cowboygehabe handelt. Das zeigt sich auch musikalisch, wenn das vorgebliche Countrystück mit allerlei Soundverschleifungen und einem konterkarierenden Hiphop-Beat unterlegt wird. Wer will, kann das auch als politischen Kommentar lesen.
Aus Columbus im US-amerikanischen Bundesstaat Ohio kommen Chinese School. Ihr vorgestellter Song "Pulling Strings (Mikey J)" ist ein hübsch-melodiös geratenes Indie-Rock-Stück.
In die gleiche Kategorie gehört das Duo This Past Tuesday, bestehend aus Max Gellner und Kenz Kiniry. Auf ihrer gerade veröffentlichten ersten EP mit Demosongs teilen sie sich jeweils abwechselnd den Gesang. Wir spielen daraus das erste Stück "Step Away".
Der Künstlername der mittlerweile in Island lebende Estin Possimiste klingt fast wie "Optimist", was offensichtlich ihre grundsätzliche Einstellung zum Leben ist. In "25" jedenfalls frönt sie diesem (und vermutlich eigenem) Lebensalter, der "besten Zeit, um den Verstand zu verlieren" in einer Weise, dass es die pure Lebensfreude ist.
Schließlich haben wir noch Popskyy, einen Gamer, der nicht nur regelmäßig auf Twitch streamt, sondern sich auch gerne als Chiptunes-Schmied anheuern lässt. In "Mittenz" bleept und ploppt es dann auch entsprechend.

Playlist