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Geographische Klangwelten

15:38 Minuten
04.04.2015
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Wir hören heute ganz genau hin. Es geht um Audio und Orte. Was kann das Radio und die Podcast-Welt mit Geodaten anfangen? Wir beschäftigen uns mit dem ortsspezifischen Hören und das Potenzial der Technik dahinter.
Wir hören heute ganz genau hin. Es geht um Audio und Orte. Was kann das Radio und die Podcast-Welt mit Geodaten anfangen? Wir beschäftigen uns mit dem ortsspezifischen Hören und das Potenzial der Technik dahinter.
Die Geschichte von Audioproduktionen im Internet ist voller Höhen und Tiefen. "Jeder kann per Livestream seinen eigenen Radiosender starten. Podcasts revolutionieren das Radio." Diese oder ähnliche Aussagen hat man in den vergangenen Jahren immer wieder gelesen und gehört. Eingetroffen ist das nur teilweise. Zwischenzeitig wurden Podcasts dann wieder für tot erklärt oder als ewige Nische im Netz abgetan.
Jetzt scheint es so, als würden die netzkulturellen Fühler wieder stärker in Richtung Audio ausgestreckt. Ortsbasiertes Hören und geolokale Audioproduktionen könnten den nächsten Trend auslösen. Auch wenn die Idee nicht neu ist.
Die Verbindung von Raumdaten und Klang birgt viele - noch unausgeschöpfte - Möglichkeiten. Wenn etwa Radiosender ihre Archive öffnen würden und die Beiträge mit Geo-Daten versähen, könnte man auf der Reise gleich reinhören, was es an einem bestimmten Ort zu entdecken gibt.
Einzelne Projekte, vor allem aus dem Kunstbereich, setzen das schon seit Jahren um. Auf dem SXSW-Festival hat das Radiolab zusammen mit der App Detour ein Hörspiel-Wander-Suchspiel in Austin produziert und damit großen Erfolg gehabt. Und auch hierzulande gibt es einiges. Reporter Matthias Finger stellt aktuelle Projekte vor, die Ort, Zeit und Ton verbinden.
Udo Noll ist einer der Klang-Künstler und Entwickler, die sich seit Jahren mit der digitalen Verortung von Tonaufnahmen beschäftigen. Der Erfinder der Plattform Radio Aporee berichtet uns von interaktiven Klangkarten und dem Potenzial der räumlichen Dimension des Hörens.
Und wenn man über ortsbasiertes Hören im Netz spricht, dann muss man natürlich auch die Technik der Smartphones ansprechen. Die sind nämlich nicht nur Empfangs-Medium sondern auch sendefähig.
Manchmal erzeugt das lokalisierte Audio auch komplett neue Orte. Virtuelle Klangwelten wie im Hörspiel Blowback, das bei uns im Deutschlandradio Kultur entwickelt wurde. Mehr Infos zu Blowback gibt es hier.
Foto von Jonathan Grado auf flickr unter cc-by-sa-Lizenz