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Profiler überwachen das Netz

18:12 Minuten
30.07.2011
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Spuren im Netz sind wie Puzzleteile, die nur noch zusammengesetzt werden müssen.
Spuren im Netz sind wie Puzzleteile, die nur noch zusammengesetzt werden müssen. Ein Einzelstück mag unbedeutend klingen, doch im Zusammenhang mit einem anderen unbedeutenden Fund, könnte ein entscheidender Hinweis daraus werden, ein größeres Bild. Durchforsten Profiler der Polizei das Netz und setzen diese Puzzleteile zusammen?
Anders Behring Breivik kaufte Düngemittel, das zum Bauen von Bomben geeignet war, doch der Attentäter von Oslo ging den Ermittlungsbehörden nicht ins Netz. Er kaufte Chemikalien in Polen über das Internet, doch das war nur eine von wenigen Spuren, die er vor der Tat im Netz hinterließ und wegen der geringen Summe dachten sich die Ermittler nichts dabei.
In Norwegen wurde vor kurzem die Vorratsdatenspeicherung (VDS) eingeführt, doch Fachleute bezweifeln, dass Erkenntnisse daraus die Anschläge hätten verhindern können. Doch wäre es möglich und vielleicht sinnvoll eine Datei potentieller Gefährder im Netz zu erstellen? Wenn ja, nach welchen Kriterien würde sie erstellt?
Auch wenn Europa sich ja im Moment noch nicht einmal über die VDS einig wird, im Gegensatz zur zuständigen EU-Komissarin Malmström bevorzugt die zuständige deutsche Ministerin Leutheuser-Schnarrenberger (FDP) das sogenannte Quick-Freeze Verfahren, sind darüber hinausgehende Maßnahmen kaum vorstellbar.
Aber wie sieht es beispielsweise in den USA aus? Welche Methoden wenden FBI, NSA & Co an?
Über Profiler im Netz sprechen wir mit dem Journalisten Peter Welchering.
Nach dem Gespräch wagen wir einen Blick ins Jahr 2021 und stellen uns vor, wie eine Welt aussieht, in der es Pre-Crime Units gibt, die das Netz mit allen Mitteln der Kunst ausspähen und potentielle Gefährder sofort herausfiltern. Laf Überland unternimmt diesen Ausflug in die Zukunft.