Der Urknall als Comic

02.08.2010
Der Berliner Comic-Künstler Jens Harder hat eine Bilderbibel der Naturwissenschaften geschaffen. Vom Urknall bis zum Holozän zeichnet er die Geschichte des Universums und der Erde.
Ein Buch, an dem Charles Darwin seine Freude gehabt hätte: ein Fundbuch, ein Weltbuch, ein Schatzhaus des Wissens – ein wunderbares Antidot gegen den Irrsinn der Kreationisten und ein Schlag ins Gesicht des wiedererstarkten Fundamentalismus in Ost und West.

Der Comic-Künstler Jens Harder hat eine Art Bilderbibel der Naturwissenschaften gezeichnet, in der er 14 Milliarden Jahre vom Urknall bis zum Holozän in etwa 2000 Zeichnungen darstellt – und einen mitreißenden Lob- und Preisgesang gestaltet auf die menschliche Erkenntnisfähigkeit und Intelligenz.

Jens Harder feierte mit "Alpha. Directions" schon auf dem für Comics aufgeschlosseneren französischen Markt Triumphe, nun kommt das Buch auch auf Deutsch. Dabei liegen Harders Wurzeln in Berlin: Mit einigen Kommilitonen wie Mawil, also Markus Witzel, Kai Pfeiffer und Tim Dinter oder Ulli Lust hat der an der Kunsthochschule in Berlin-Weißensee ausgebildete Harder dort während des Studiums die Zeichnergruppe "Monogatari" gegründet: benannt nach dem japanischen Wort für "erzählte Geschichte".

Im Nachwort zu "Alpha. Directions" zitiert Harder den Physiker Stephen Hawking: "Im Grunde genommen", so Hawking, "bewegen nur zwei Fragen die Menschheit: Wie hat alles angefangen und wie wird alles enden?" Mit "Alpha. Directions" wollte Jens Harder eine Antwort zumindest auf die erste Fragen geben.

Besprochen von Denis Scheck

Jens Harder: "Alpha. Directions"
Carlsen Verlag, Hamburg 2010
352 Seiten, 49,90 Euro
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