Der Tag mit Thomas Schmid

Warum Deutschland so lange nicht den 8. Mai feiern wollte

Thomas Schmid im Gespräch mit Anke Schaefer · 08.05.2018
Am 8. Mai 1945 wurde der Zweite Weltkrieg offiziell beendet. Der Journalist Thomas Schmid erklärt, warum Ost und West unterschiedlich daran gedenken. Außerdem geht es um das Thema Flüchtlinge und die Frage, ob Disput die Demokratie belebt.
Kriegsende und Befreiung vom Nationalsozialismus – der 8. Mai 1945 markiert eine Zäsur in der deutschen Geschichte. Das Ende des zweiten Weltkriegs wurde von den Alliierten gefeiert und löste damals in der deutschen Bevölkerung gemischte Gefühle aus. Die einen feierten das Ende des faschistischen Regimes, andere bedauerten den Untergang des Nationalsozialismus.
Auch in Ost- und Westeuropa bildeten sich unterschiedliche Erinnerungskulturen heraus. Mit dem Journalisten Thomas Schmid sprechen wir darüber, weshalb sich die Erinnerungskulturen bis heute unterscheiden.
Außerdem diskutiert Thomas Schmid die Frage, weshalb das Flüchtlingsthema offenbar das Einzige ist, das man derzeit von der Koalition wahrnimmt.
Der Umgang mit Flüchtlingen sorgt seit einiger Zeit für Diskussionen in der deutschen Gesellschaft. Ist das ein Zeichen einer demokratischen Krise oder gehört neben dem Kompromiss auch der Disput und offene Streit zu Demokratie wesentlich dazu?
In dem neuen Buch "Gegenverkehr: Demokratische Öffentlichkeit neu denken" diskutieren Thomas Schmid und andere Autoren Fragen wie diese. Wir sprechen mit Thomas Schmid darüber, wann der Disput für demokratische Vielfalt sorgt und wann er Demokratien zu spalten droht. Ist der Disput tatsächlich ein "Lebenselixier der Demokratie"?

Thomas Schmid ist ein deutscher Journalist und Publizist. Er war Aktivist der 68er-Bewegung und gab einige Jahrzehnte später "Die Welt" heraus. Er ist Autor mehrere Bücher und veröffentlichte 2016 "Europa ist tot, es lebe Europa! Eine Weltmacht muss sich neu erfinden".

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