Der Tag mit Christina Weiss

Kann Schönheit die Welt retten?

Christina Weiss, Vorsitzende des Vereins der Freunde der Nationalgalerie, spricht am 29.08.2013 bei der Pressekonferenz zum Preis der Nationalgalerie für junge Kunst 2013 im Hamburger Bahnhof in Berlin. Der Preis der Nationalgalerie besteht in einer Einzelausstellung, die von der Nationalgalerie für den Preisträger in einem der Häuser der Nationalgalerie ausgerichtet wird.
Christina Weiss war 2002 bis 2005 Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien. © Foto: Matthias Balk/dpa
Moderation: Anke Schaefer · 10.11.2017
Die französische Kulturpolitik und ein Dostojewski-Zitat beschäftigen uns im Gespräch mit der Publizistin Christina Weiss. Außerdem geht es um sprudelnde Steuereinnahmen und allgegenwärtige "Sparzwänge" sowie die Sexismus-Debatte, die einfach nicht zur Ruhe kommt.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der französische Präsident Emmanuel Macron weihen heute am Hartmannswillerkopf in den Vogesen eine deutsch-französische Gedenkstätte zum Ersten Weltkrieg ein. Bereits Mitte der Woche hatte Macron ein anderes Museum mit eröffnet – das Louvre in Abu Dhabi.
"Die Schönheit wird die Welt retten", zitierte Macron dabei den russischen Schriftsteller Fjodor Dostojewski. Macron sprach von der Schönheit als verbindendem Element und lobte den Stararchitekten Jean Nouvel. Das neue Museum in den Vereinigten Arabischen Emiraten mit seiner charakteristischen 180 Meter langen Kuppel nannte er einen "Tempel der Schönheit".
Wir blicken deshalb mit der im Saarland aufgewachsenen Publizistin Christian Weiss auf die französische Kulturpolitik.
Außerdem besprechen wir den Fortlauf der Sondierungsgespräche für eine mögliche Jamaika-Koalition aus CDU, CSU, FDP und Grünen. Der Wirtschaftsflügel der Union beharrt - nach der neuen amtlichen Steuerschätzung - auf Entlastungen kleinerer Einkommen und setzt sich für die Abschaffung des Solidaritätszuschlags ein. Darüber liegt er im Dissens mit der FDP.
Auch die aktuelle Sexismus-Debatte greifen wir wieder auf: Was ist davon zu halten, wenn ein des Missbrauchs angeschuldigter – aber nicht verurteilter - Schauspieler aus seinem neuen Film Herausgeschnitten wird? Denn nur sechs Wochen vor dem geplanten Kinostart von "Alles Geld der Welt" hat sich Regisseur Ridley Scott dazu entschlossen, die Szenen mit Kevin Spacey zu löschen und neu zu drehen.

Christina Weiss ist Publizistin, Beraterin und Professorin. Zuvor war sie Kultursenatorin sowie Senatorin für Gleichstellung der Freien und Hansestadt Hamburg. In den Jahren 2002 bis 2005 war Christina Weiss Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.

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