Der Tag mit Bettina Gaus

Hilft ein politisch härterer Kurs gegenüber der Türkei?

Zu Gast in "Studio 9": Bettina Gaus
Zu Gast in "Studio 9": Bettina Gaus © dpa/picture alliance/Karlheinz Schindler
Moderation: Korbinian Frenzel · 25.07.2017
Bisher beschränkte sich die Reaktion der EU auf die politische Entwicklung in der Türkei im Wesentlichen auf besorgte Appelle. Doch jetzt drängt Deutschland auf eine härtere Gangart. Der richtige Weg? Das fragen wir Bettina Gaus. Außerdem in der Sendung: die Deutschen und der Populismus sowie US-Sanktionen gegen Russland.
Und sie bewegt sich doch: Nachdem Außenminister Sigmar Gabriel in der vergangenen Woche den Ton gegenüber der Türkei deutlich verschärft hatte, zog die türkische Regierung am Wochenende eine Liste mit hunderten angeblich terrorverdächtigen deutschen Unternehmen zurück. Auch verbal ruderte Ankara zurück: Die Angelegenheit basiere auf einem "Kommunkationsproblem".
Ist also eine härtere Gangart gegenüber der Türkei der bessere Weg? Würde die Androhung schwerer Sanktionen oder ein Abbruch der EU-Beitrittsgespräche Präsident Erdogan zum Einlenken bringen? Mit Spannung blicken wir heute nach Brüssel, wo der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu und EU-Minister Ömer Celik zu EU-Türkei-Gesprächen erwartet werden, und fragen unseren Studiogast Bettina Gaus von der "taz": Ist das die letzte Gelegenheit zum Einlenken? Und wie sollte sich die EU gegenüber der Türkei verhalten?

Jeder dritte Deutsche ist populistisch eingestellt

Außerdem in der Sendung: Die Abstimmung im US-Repräsentantenhaus über neue Sanktionen gegen Russland - und was sie für deutsche Unternehmen bedeuten würden. Und: Eine Studie der Bertelsmann-Stiftung attestiert einem Drittel der Deutschen Anfälligkeit für populistische Positionen.
(uko)

Bettina Gaus ist politische Korrespondentin der tageszeitung (taz), von 1996 bis 1999 leitete sie das Parlamentsbüro der Zeitung. Gaus besuchte die Deutsche Journalistenschule in München. 1983 bis 1989 war sie Politik-Redakteurin beim deutschsprachigen Programm der Deutschen Welle. Von 1989 bis 1996 berichtete sie mit Sitz in Nairobi für ARD-Sender und Nachrichtenagenturen über Afrika.