Der lyrische Tageskommentar

Eine Pipeline durchs Herz

Altkanzler Gerhard Schröder im Gespräch mit Rosneft-CEO Igor Setschin auf dem Economic Forum St. Petersburg im Jahr 2012
Altkanzler Gerhard Schröder im Gespräch mit Rosneft-CEO Igor Setschin auf dem Economic Forum St. Petersburg im Jahr 2012 © dpa / AFP Kirill Kudryavtsev
Von Dominik Erhard · 18.08.2017
Ex-Kanzler Gerhard Schröder will Aufsichtsrat des größten russischen Ölkonzerns Rosneft werden. Rosneft-Chef Igor Setschin gilt als enger Vertrauter von Präsident Putin - ein guter Freund Schröders. Dazu ein lyrischer Kommentar von Dominik Erhard.
Eine Pipeline liegt quer durch die Herzen zweier Männer.
Leben sie auch in unterschiedlichen Ländern,
so sprühen doch schon seit langer Zeit Funken zwischen ihnen.
Fast könnte man sagen, da lodert ein Feuer.
Der Brennstoff ist fossil und somit nicht erneuerbar,
doch immer noch innig und heiß, wie am ersten Tag!

Ja, Wladi und Gerd, die mögen sich!
Und das zeigen sie auch gerne öffentlich.
Der Altkanzler will künftig öfter beim Freunde weilen
und wird vielleicht bald im Rosneft-Aufsichtsrat sein,
zumindest ist er dafür nominiert
weshalb die ganze SPD rotiert.

Doch Schröder entgegnet Gasprompt und klar:
"Ich weiß gar
nicht, was ihr habt.
Ich darf ihn doch wohl herzlich umarmen -
diesen lupenreinen Demokraten.
Ich mische mich doch auch nicht mehr ein, mit wem ihr koaliert.
Die Sache zwischen Wladi und mir,
geht nur uns an,
uns ganz allein,
lasst uns doch einfach zusammen sein!"

Und Martin Schulz, ja der sitzt da und denkt im Stillen allein' bei sich:
"Nichts
Schöneres gibt's als einen Freund,
wär dies nur nicht derselbe prompt,
von dem man auch - seine Gasrechnung bekommt."

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