Der französische Verleger Sylvère Lotringer

Nietzsche in New York

49:39 Minuten
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Sylvère Lotringer in seinem Archiv in der Fales Library, New York © Deutschlandradio/Jean-Claude Kuner
Von Jean-Claude Kuner · 29.03.2019
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Wie Nietzsche lebt er zwischen Philosophie und Kunst: der französische Verleger Sylvère Lotringer. Für seinen in New York gegründeten Verlag semiotext(e) führte er Interviews mit Philosophen wie Jean Baudrillard oder Paul Virilio, aber auch mit dem Schriftsteller William S. Burroughs und dem Komponisten John Cage. Dabei entstand ein einzigartiges Tonarchiv.
1938 als Kind polnisch-jüdischer Einwanderer in Paris geboren, überstand Lotringer den Krieg unter falscher Identität. Die dabei erfahrene Fremdheit beeinflusst ihn bis heute: "Wer ist der Mann, der mir seinen Namen lieh?".
Als er 1972 Professor für Literatur und Philosophie an der Columbia Universität New York wurde, fühlte er sich wie ein ausländischer Agent in Sachen Kultur. Seine Mission: Den Amerikanern die französischen Philosophen der Zeit nahezubringen - Michel Foucault zum Beispiel oder Gilles Deleuze. Dazu verbündete er sich mit der US-amerikanischen Kunst-Avantgarde.
Die Konzeptkünstlerin Pat Steir hat Sylvère Lotringer in den 1970-er Jahren mit den New Yorker Downtown Künstlern bekannt gemacht.
Die Konzeptkünstlerin Pat Steir und Sylvère Lotringer.© Deutschlandradio/Jean-Claude Kuner
Schon seit den 1950er Jahren war Lotringer mit Mikrophon und Tonbandgerät in die Welt hinausgezogen, um die Philosophie direkt ins Leben zu holen. Viele seiner Archivaufnahmen sind in diesem Feature zum ersten Mal zu hören. "Großartig, das wir das jetzt machen. Dann kann ich dieses Material endlich ruhen lassen."








Nietzsche in New York
Der französische Verleger Sylvère Lotringer
Von Jean-Claude Kuner

Regie: Jean-Claude Kuner
Es sprechen: Friedhelm Ptok, Daniel Wiemer, Jean-Claude Kuner,
Anne Müller und Moritz Grove
Ton und Technik: Peter Kainz
Redaktion Dlf: Ulrike Bajohr

Produktion: WDR/Dlf 2019