"Der Dorflehrer"

26.08.2009
Der junge Lehrer Petr lässt die Großstadt Prag und seine Freundin hinter sich. Er nimmt auf dem Land eine Stelle an. Dort verliebt er sich in den Sohn seiner Vermieterin, die umgekehrt ein Auge auf ihn geworfen hat.
Tschechien / Frankreich / Deutschland 2008, Regie: Bohdan Sláma, Hauptdarsteller: Pavel Liška, Zuzana Bydžovská, Länge: 120 min., ab 12 Jahren

Ein Bilderbuchsommer auf dem Land in Böhmen. Petr ist etwa Mitte 30 wirkt schüchtern und jungenhaft und ist Lehrer. Der Direktor der kleinen Schule mag kaum glauben, dass ein junger, lediger Mann Prag verlässt, um aufs Land zu gehen. Aber Petr hat einen Grund. Er hat seine langjährige Freundin verlassen, weil er homosexuell ist, traut sich jedoch nicht, dazu zu stehen.

In ruhigen Bildern nimmt sich Bohdan Sláma Zeit für seine Geschichte. "Der Dorflehrer" ist kein Film über ein Coming-out, sondern über die Schwierigkeiten mit der Liebe. So zieht Petr bei der Witwe Marie ein, die langsam mehr für den scheuen, jungen Mann empfindet. Dabei merkt Marie nicht, dass sich der Petr in ihren 17-jährigen Sohn verliebt hat, der wiederum Probleme mit seiner gleichaltrigen Prager Freundin hat. Dieses Gefühlschaos führt fast zu einer Katastrophe. Am Ende beschwört der Regisseur und Autor dann aber die Kraft der Freundschaft, die für Sláma auch aus einer unerfüllten oder nicht dauerhaften Liebe entstehen kann.

Nach seinen beiden wunderschönen Filmen "Wilde Bienen" und "Die Jahreszeit des Glücks" hat Bohdan Sláma mit dem herausragenden Pavel Liska in der Hauptrolle einen kleinen, aber feinen Film gedreht, der noch lange nachwirkt.

Filmhomepage "Der Dorflehrer"