Dekolonisiert Euch! (1/4)

Passagen der Erinnerung - Das koloniale Erbe Dänemarks in der Karibik

43:48 Minuten
Das Rote Fort der Dänen in Fredriksted auf St. Croix wurde 1760 gebaut. Es war ein wichtiger Stützpunkt für die koloniale Sklavenwirtschaft auf den Dänisch-Westindischen Inseln.
Das Rote Fort der Dänen in Fredriksted auf St. Croix © Deutschlandradio / Martin Zähringer
Von Jane Tversted und Martin Zähringer · 04.02.2020
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Zucker war das Weiße Gold für den Aufschwung der Neuen Welt im 18. Jahrhundert, der transatlantische Dreieckshandel war sein Motor und die ehemals Dänisch-Westindischen Inseln in der Karibik waren als Kolonie äußerst profitabel. Problematisch dagegen ist die Erinnerung an die Sklavenwirtschaft auf den Zuckerrohrplantagen.
Die Dänen haben 1917 die Inseln samt Einwohnern an die USA verkauft und wollten damit einen Schlusspunkt setzen. Viele Nachfahren der ehemals versklavten Afrikaner wiederum suchen die Wurzeln ihrer Identität. Wie recherchiert ein Afro-Karibe, was auf der berüchtigten Mittelpassage verloren ging, als seine Vorfahren über den Atlantik verschleppt wurden? Welche Quellen der Erinnerung gibt es für einen Dänen in Kopenhagen? Und wie bringt das Dänisch-Westindische Archiv, das jetzt mit Millionen Dokumenten online geht, beide zusammen? Das Feature zeigt Umrisse einer postkolonialen Erinnerungskultur und beobachtet Menschen auf den Passagen ihrer Erinnerung.

Dekolonisiert Euch! (1/4)
Passagen der Erinnerung
Das koloniale Erbe Dänemarks in der Karibik
Von Jane Tversted und Martin Zähringer

Regie: Axel Scheibchen
Es sprachen: Martin Bross, Janina Sachau, Wolf Aniol, Isis Krüger, Volker Risch, Therese Hämer, Hildegard Meier und Christoph Wittelsbürger
Ton und Technik: Christoph Rieseberg und Katrin Fidorra
Redaktion: Wolfgang Schiller
Produktion: Dlf 2017

(Teil 2 der Reihe am 07.02.2020)
Jane Tversted, geboren in Kopenhagen, lebt seit 1993 in Berlin. Sie hat Germanistik und Philosophie studiert und publiziert seit 2012 Feature, Hörspiel und Reportagen für ARD und DLF.
Martin Zähringer, geboren im Schwarzwald, studierte in Berlin Neue Deutsche Literatur und Nordistik und arbeitet seit 2004 als Literaturkritiker für Print und Funk. Seit 2012 gemeinsam mit Jane Tversted als Featureautor tätig. Das Autorenteam bewegt sich thematisch an den Schnittstellen von Kunst, Politik und Gesellschaft, primär mit einem internationalen Fokus.