Debatte um möglichen Brexit

"Das Referendum war eine falsche Idee"

Der Kinderbuchautor Axel Scheffler bei einem Termin auf der Frankfurter Buchmesse 2014
Der Kinderbuchautor Axel Scheffler © imago/Sven Simon
Axel Scheffler im Gespräch mit Eckhard Roelcke · 18.06.2016
Zusammen mit Julia Donaldson hat Axel Scheffler den "Grüffelo" erfunden, einen Klassiker der Kinderbuch-Literatur. Die Brexit-Debatte verfolgt Scheffler, der seit Jahren in London lebt, "mit großem Erstaunen". Das Referendum sei ein Fehler gewesen, sagt Scheffler.
Nach dem Mord an der Labour-Abgeordneten Jo Cox haben die Befürworter und Gegner eines Brexit kurz innegehalten, erschrocken über den Hass, der plötzlich so brutal sichtbar wurde. Doch für lange Debatten ist keine Zeit, denn bereits am Donnerstag entscheiden die Briten über ihre Zukunft in Europa. Der Kinderbuchautor Axel Scheffler, der seit vielen Jahren in London lebt, verfolgt die Debatte um einen möglichen EU-Ausstieg "mit großem Erstaunen".

Vorwurf an David Cameron und die britischen Intellektuellen

Jede andere Regierung wäre zurückgetreten, wenn sie in so einer wichtigen Frage keine Einigkeit erzielt hätte, sagte Scheffler am Samstag auf Deutschlandradio Kultur. "Ich denke, das ist keine Frage, die in einem Referendum entschieden werden sollte", so Scheffler weiter. "Es war eine falsche Idee und eine falsche Entscheidung von David Cameron, und er hat sich das sicher auch ganz anders vorgestellt, als es gekommen ist."
Einen Vorwurf machte Scheffler den britischen Intellektuellen, wie zum Beispiel der Autorin Joanne K. Rowling oder dem Naturwissenschaftler David Attenborough: "Ich hatte immer gehofft, wenn die sich zusammentun und sagen 'Diese ganze Geschichte, ist total crazy, die wir hier machen, den Brexit überhaupt zu erwägen', dann hätten sie großen Einfluss nehmen können, aber es ist irgendwie nicht passiert."