David Wagner über sein Buch "Zimmer im Hotel"

Hotelzimmer und Momente totaler Gegenwart

Der Schriftsteller David Wagner
Der Schriftsteller David Wagner im Interview mit Deutschlandradio Kultur © Deutschlandradio Kultur / Petra Bock
David Wagner im Gespräch mit Timo Grampes · 06.01.2017
Der Lesereisen-Marathon 2017 ist eröffnet: Einer der sich mit dem Lesen auf Reisen gut auskennt, ist David Wagner. Der Schriftsteller hat mit "Zimmer im Hotel" so etwas wie den Soundtrack zum Thema verfasst – mit dem er bald wieder auf Tour ist.
Das neue Jahr kommt in die Gänge. So ganz langsam starten die Bühnenprogramme, Tourneen und Lesereisen wieder. Einer, der sich in diesem Monat auch wieder auf den Weg machen wird, ist der Schriftsteller David Wagner, der 2013 den Preis der Leipziger Buchmesse bekam - für seinen autobiografischen Roman "Leben".

Wie ein Soundtrack zur Lesereise

Jetzt ist er mit seinem Band "Ein Zimmer im Hotel" unterwegs, den er auf seiner Tour eigentlich laufend fortschreiben könnte: Beobachtungen und Beschreibungen aus gut 100 verschiedenen Hotelzimmern, die wie ein literarischer Soundtrack zur Lesereise klingen.
Der Mythos Hotel ist wahrscheinlich so alt wie Hotelzimmer selbst. Sie sind Stätten ständigen Kommens und Gehens, ewiges Provisorium und seltsamer Transitraum. Was genau David Wagner an diesem Ort interessiert?
Im Interview mit Timo Grampes sagt der Schriftsteller:
"Das Schöne am Hotelzimmer ist, dass man nicht zu Hause ist. Dass man alles, was einen zu Hause eigentlich belastet und umgibt und was einem Geschichte gibt, das ist alles erstmal nicht da. Deswegen ist das Hotelzimmer ein wunderbar unbeschriebener Ort. Und so ein bisschen rührt die Faszination daher, dass ich … - oder dass jeder im Hotelzimmer eigentlich ein anderer sein kann. Der, der er zu Hause nicht sein darf – vielleicht."

David Wagner: Ein Zimmer im Hotel
Rowohlt Verlag, Reinbek 2016
128 Seiten, 18,95 Euro

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