Dave Stewart im Gespräch

"Der beste Moment? Nichts mit Musik!"

Der Ex-Eurythmics-Musiker Dave Stewart
Der Ex-Eurythmics-Musiker Dave Stewart © AFP/epa
Moderation: Matthias Wegner · 19.09.2017
Dave Stewart hat ein neues Duett-Album "Nashville Sessions - The Duets" produziert - all diese Duetts natürlich mit Sängerinnen. Und so erzählt er im Interview auch über seine ganz besondere Beziehung zu Frauen beim Musikmachen.
Dave Stewart, das ist die stillere Hälfte der Eurythmics – der Mann mit Bart und Sonnenbrille, der nicht nur der musikalische Partner von Annie Lennox war, sondern auch ihr Lebenspartner. Die musikalische Zusammenarbeit mit Frauen lag Stewart auch nach dem Ende der Eurythmics. Er hat erstaunlich viele Duette mit Frauen aufgenommen. Jetzt hat er diese auf einem Album versammelt, "Nashville Sessions Vol. 1" heißt es, denn der gebürtige Engländer ist Stammgast im Blackbird Studio in Nashville.

Das Musizieren ist für Stewart längst nur noch ein Teil seines täglichen Brots, der Mann, der gerade 65 Jahre alt wurde, arbeitet nicht nur als Produzent und Songwriter für so berühmte und unterschiedliche Kollegen wie Mick Jagger, Tom Petty oder Gwen Stefani, er ist auch Chef von Dave Stewart Entertainment. Die Firma hat ihren Sitz in Hollywood und bietet vom Songwriting bis zum Werbeclip so ziemlich alle Dienstleistungen an, die irgendetwas mit Musik zu tun haben.

Sinéad O'Connor, Gwen Stefani, Alison Moyet - und Annie Lennox

"Aus irgendeinem Grunde habe ich vor allem für Frauen Songs geschrieben, mit Frauen viele Alben produziert, etwa mit Sinéad O'Connor, Gwen Stefani, Alison Moyet. Und ganz klar: Annie [Lennox - d.R.] und ich hatten eine ganz besondere Beziehung und machten zehn Alben zusammen. Und dann war da noch Stevie Nicks, wir haben zuletzt zwei Alben zusammen gemacht und einen Spielfilm gedreht. Ich weiß auch nicht genau warum, ich komme ganz einfach gut klar mit Frauen. Aber natürlich arbeite ich auch mit Männern", sagt Stewart auf Deutschlandfunk Kultur. Allerdings könne man trotz seiner sehr erfolgreichen Zusammenarbeit mit vielen männlichen Musikerkollegen durchaus davon sprechen, dass er eine ganz besondere musikalische Beziehung entwickle, wenn er mit Frauen Musik mache.
Für das Duett-Album "Nashville Sessions Vol.1" nun habe er allerdings die Songs fast alle - bis auf zwei oder drei - selbst geschrieben. Allerdings erzählt Steward auch gern, wie seine Duett-Partnerinnen Einfluss auf die Songs hatten, vor allem auf die Songtexte. So erzählt er von seinem Duett mit der amerikanischen Bluegrass-Country-Sängerin Alison Krauss - Gewinnerin von immerhin 27 Grammy Awards -, dem Song "Drowning In The Blues".
Alison Krauss habe Stewarts Song gehört und habe ihn unbedingt mit ihm zusammen singen wollen. Außerdem spielte sie dabei eine Vielzahl der begleitenden Instrumente. Und beim zweiten Song 'All messed up in Love' zusammen mit Martina McBride hatte er den Song eigentlich 'All fucked up in Love' nennen wollen, doch sie habe ihn umgestimmt: "'Weißt Du, es ist doch ein bisschen hart zu singen 'All fucked up in Love' für mich. Und überredete ihn später, die Zeile zu ändern."
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