Das Revival des Kibbuz

ZUSAMMEN LEBEN!

43:44 Minuten
Nir Meir, Generalsekretär der Kibbuzbewegung
Nir Meir, Generalsekretär der Kibbuzbewegung © Deutschlandradio/Christian Buckard
Von Christian Buckard · 30.06.2020
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Helen Mirren und Anthony Hopkins haben es getan, Sigourney Weaver, Boris Johnson und Jörg Pilawa ebenfalls - sie alle haben schon einmal in einem israelischen Kibbuz gearbeitet, der einst Freiwillige aus der ganzen Welt anzog. In den 90ern war es still geworden um die sozialistischen Kommunen, doch neuerdings stehen sie vor einem großen Revival.
Nach ihrer Blüte in den 1960er- bis 80er-Jahren schien es lange Zeit, als hätten die Kibbuzim ihre historische Mission erfüllt - Land und Wüste waren besiedelt. Die jungen Leute verließen die Gemeinschaft, zogen nach Tel Aviv oder New York, ließen Eltern und Großeltern zurück. Der Zauber der roten Utopie verblasste. Und irgendwann kamen kaum noch Freiwillige. Die Historiker und Soziologen waren sicher: Der Kibbuz ging seinem natürlichen Ende entgegen.
Doch ausgerechnet der weltweite Siegeszug des Neoliberalismus hat dem Kibbuz frisches Leben eingehaucht. Vor den Toren der Kibbuzim stehen die jungen Familien Schlange. Sie haben genug vom Leben in den Städten, wo die Wohnungen teuer und die Löhne niedrig sind und jeder nur für sich kämpft.
Das Feature nimmt uns mit auf eine Reise durch die Kibbuzim. Alte und neue Kibbuzniks erzählen vom Experiment des Zusammenlebens, von den Konflikten und Reformen und natürlich von den Vorzügen eines Lebens in Gemeinschaft.

ZUSAMMEN LEBEN!
Das Revival des Kibbuz
Von Christian Buckard

Regie: Matthias Kapohl
Es sprachen: Kerstin Thielemann, Bernt Hahn, Bruno Winzen, David Vormweg, Andreas Laurenz Maier, Jochen Langner, Judith Jakob, Sigrid Burkholder, Svenja Wasser
Ton und Technik: Hendrik Manook und Oliver Dannert
Redaktion: Tina Klopp
Produktion: Deutschlandfunk/WDR 2020

Christian Buckard (1962), freier Journalist, wohnt in Berlin und macht seit 15 Jahren Radio-Features. 2012 erhielt er (zusammen mit Daniel Guthmann) den Deutsch-Französischen Journalistenpreis für das Feature "Ma grande, meine Liebe, mein Leben!" (SWR/RBB/NDR 2011).
In insgesamt acht Sendungen sowohl im Feature als auch bei Essay & Diskurs widmet sich der Deutschlandfunk dem "Projekt Weltverbesserung", dem Traum von einer besseren und gerechteren Welt.
Den nächsten Beitrag zum Thema, das Feature "Ein Einkommensexperiment - Das Geld der anderen" von Philine Velhagen, können Sie am Freitag, dem 03.07., um 20.05 Uhr hören