Das Modemagazin

29.04.2012
Draußen wird es endlich frühlingshaft. Jetzt dürfen Schal und Daunenmantel wirklich eingemottet werden. Körperrundungen und Linien werden sichtbarer und auch an unsere Haut außerhalb des Gesichts darf wieder Luft - Ende der Vermummung und Zeit für eine neue Ausgabe von Neonlicht.
Protestmode, nein danke!Von Jule Macher
Ob Mao-Anzug, Palästinensertuch, Peace-Zeichen-Kette oder Che-Guevara-T-Shirt: Jede Revolution hat ihre Mode-Ikone. Doch ausgerechnet die jüngste spanische Protestwelle verweigert sich dem Spiel mit tragbarer Symbolik. Die "spanish revolution", jene Bewegung empörter junger Spanier, die aus Wut über Chancenlosigkeit im letzten Frühjahr die öffentlichen Plätze besetzten, behauptet, auch weiterhin ohne Ikonen auszukommen. Stimmt das wirklich? Eine Stilkritik.

Die ModepioniereVon Christoph Richter
Oberschöneweide, eine der größten Industriebrachen Berlins, ist gerade mal 20 Minuten vom hippen Berlin-Mitte-Glanz entfernt. Dieser Stadtteil gerät immer dann in die Schlagzeilen, wenn es um Übergriffe von Nazis auf Ausländer oder den Wende-Frust ehemaliger DDR-Bürger geht. Viele der grauen 30er Jahre Mietskasernen stehen dort leer, in der Hauptgeschäftsstraße sind die Rollläden der meisten Läden runtergezogen. Und genau in diese Tristesse hat sich jetzt das junge Label JULICE EN RÊVE gewagt. Spezialgebiet: französische Eleganz.

Schöne Männerhände Von Claudia Sarre
Für New Yorkerinnen gehört die "Mani-Pedi" einmal in der Woche zum Standardprogramm. Der Besuch im Nagelstudio, wo flinke Asiatinnen Hornhaut schaben, müde Waden massieren und Nägel lackieren, ist normal – zumindest für Frauen. Doch immer öfter tauchen Fotos männlicher Prominenter auf, auf denen deutlich zu sehen ist, wie sie sich vergnüglich die Nägel feilen lassen. Und auch immer mehr New Yorker Durchschnitts-Männer trauen sich in die Schönheitssalons der Stadt.

Die blanke Mitte Von Katja Bigalke
Mit den ersten sommerlichen Tagen, sollten Sie sich gleich mal darauf einstellen auch diesen Teil des Körpers nun häufiger mal wieder unbedeckt zu sehen: Den Bauch. Weder die Beine noch das Dekolleté werden im Sommer 2012 nämlich besonders zur Schau gestellt, sondern: das Reich der Mitte. Das ist natürlich eine erschreckende Nachricht für all die, die dachten, die 90er-Jahre mit all ihren Modesünden seien endlich überstanden. Aber Designer wie Marc Jacobs, Stella McCartney oder Dolce & Gabbana zeigten auf ihren letzten Schauen unbeirrt Bauch.