Das Festivalprogramm 2012

    08.12.2011
    Neben neuen Werken bringt "Ultraschall" auch Klassiker der Avantgarde zur Aufführung.
    "Freitag, 20. Januar 2012
    20:00 Uhr
    Parochialkirche
    "

    Ein gemischtes Doppel aus Vokal- und Instrumentalmusik. Mit der phänomenalen Geigerin Carolin Widmann und dem RIAS Kammerchor, der nach längerer Pause wieder bei Ultraschall zu Gast ist. Vor allem aber: die Exposition zweier thematischer Schwerpunkte des Festivals. Im ersten Teil: bisher unbekannte frühe Chorwerke und die Violinsonate des französischen Komponisten Jean Barraqué. Im zweiten Teil das erste von zwei großen Werken Claude Viviers, in denen die Interpreten auch szenisch agieren. Musik für das Ende – ein »metaphysisches Ritual«, zwanzig Personen auf der Suche nach dem Sinn menschlichter Existenz wie auch auf dem Weg ins »ewige Schweigen«.

    Carolin Widmann, Violine
    Rias Kammerchor
    Kammerensemble Neue Musik Berlin
    Leitung: Hans-Christoph Rademann

    Claude Vivier
    O Kosmos für gemischten Chor (1973)

    Jean Barraqué
    Ecce videmus Eum für gemischten Chor a cappella (1949)
    Uraufführung

    Jean Barraqué
    Sonate pour violon seul (1949)

    Jean Barraqué
    La nature s’est prise aux filets de la vie
    Kantate für Alt solo, vierstimmigen gemischten Chor, Flöte, Klarinette, Schlagzeug und Klavier (1949)
    Uraufführung

    José-María Sánchez Verdú
    Tres Interludios für Violine solo (2006)

    Pierre Boulez
    Anthèmes 1 für Violine

    Claude Vivier
    Musik für das Ende für 20 Stimmen und Schlagzeug (1971)
    Uraufführung

    Ein Konzert des RIAS Kammerchors in Zusammenarbeit mit Deutschlandradio Kultur.

    Sendung:
    Konzert, 20. Januar 2012, live



    "Samstag, 21. Januar 2012
    18:00 Uhr
    Radialsystem V
    "

    Drei Jahre nach seinem Festival-Debüt ist das Quatuor Diotima wieder bei Ultraschall zu Gast. 62 Jahre nach seiner Entstehung erlebt das Streichquartett von Jean Barraqué seine Deutsche Erstaufführung, ein Werk, das den Komponisten auf dem Weg zum Serialismus zeigt. Diesem Werk gegenüber stehen drei Werke jüngerer Komponisten. Der junge Tscheche Miroslav Srnka erkundet in seinem Streichquartett die Bewegung im Klangraum und das Verhältnis einer individuellen Stimme zur Menge. Nach seinem Zyklus Liturgia fractal, dessen mehrfach preisgekrönte Studioproduktion als Koproduktion mit Deutschlandradio Kultur entstand, erweitert der spanische Komponist Alberto Posadas in einen neuen Zyklus für das Quatuor Diotima das Quartett zum Quintett. Oscar Bianchi überträgt seine spannungsgeladenen Klangerkundungen hingegen erstmals auf ein Streichquartett und schlägt zugleich die Brücke zur Aufführung seiner Kantate Matra am gleichen Abend.

    Quatuor Diotima:
    YunPeng Zhao, Violine
    Vanessa Szigeti, Violine
    Franck Chevalier, Viola
    Pierre Morlet, Violoncello

    Caroline Stein, Sopran

    Oscar Bianchi
    Adesso für Streichquartett (2011)
    Deutsche Erstaufführung – Kompositionsauftrag Pro Helvetia Schweizer Kulturstiftung, hcmf Huddersfield, Deutschlandradio Kultur und Archipel Festival des Musiques d’aujourd’hui Genf

    Alberto Posadas
    La tentación de las sombras für Sopran und Streichquartett (2011)
    Deutsche Erstaufführung – Kompositionsauftrag Centro Nacional de Difusión Musica (CNDM) Madrid und Deutschlandradio Kultur

    Jean Barraqué
    Quatuor à cordes (1950)
    Deutsche Erstaufführung

    Miroslav Srnka
    Engrams für Streichquartett (2011)

    Sendung:
    Deutschlandradio Kultur, Konzert, 6. Februar, 20:03 (Bianchi)
    Konzert, 10. Februar, 20:03 (Barraqué)
    Neue Musik, 19. April, 0:05 (Posadas, Srnka)



    "Samstag, 21. Januar 2012
    21:00 Uhr
    Radialsystem V"


    Die Wahrheit ist Ausdruck individueller Erfahrungen. Das ist die Botschaft des Vijnana-Bhairava Tantra. In seiner knapp einstündigen Kantate Matra verknüpft Oscar Bianchi, ehemaliger Gast des Berliner Künstlerprogramms des DAAD, eines der Hauptbücher der indischen religiösen Philosophie mit Auszügen aus dem apokryphen Evangelium der Maria Magdalena und aus dem bedeutendsten naturwissenschaftlichen Werk der Antike, ›De Rerum Natura‹ von Lukrez, zu einer »grundlegend gemeinsamen Botschaft ohne synkretistische Verschmelzung«.
    Im ersten Teil des Konzerts: Ein farbenreiches Trio des Schweizers Michael Pelzel und ein Vokalwerk der Berliner Komponistin Sarah Nemtsov, die bei Ultraschall ebenfalls eine herausgehobene Rolle spielt.

    Susanne Fröhlich, Paetzold-Kontrabassblockflöte
    Rico Gubler, Tubax
    Matthias Ziegler, Flöten
    Ernesto Molinari, Klarinetten
    Jan Jachmann, Akkordeon
    Neue Vocalsolisten
    Collegium Novum Zürich
    Leitung: Jonathan Stockhammer

    Sarah Nemtsov
    Hoqueti für 6 Solo-Stimmen mit Zusatzinstrumenten (2011)

    Michael Pelzel
    blue and monochrome für Akkordeon, Saxophon und Klarinette (2009)

    Oscar Bianchi
    Matra Kantate für Vokalensemble, Instrumentalensemble, Trio concertante und Elektronik (2006/07)
    auf Texte aus dem Vijnana-Bhairava Tantra, dem Evangelium der Maria Magdalena und ›De Rerum Natura‹ von Lukrez

    In Zusammenarbeit mit dem Berliner Künstlerprogramm des DAAD.
    Gefördert von Pro Helvetia – Schweizer Kulturstiftung.

    Sendung:
    Konzert, 6. Februar 2012, 20:03 Uhr



    "Sonntag, 22. Januar 2012
    18:00 Uhr
    Radialsystem V
    "

    Am Ende steht ein Klassiker der 1970er Jahre: Claude Viviers Love Songs, eine Hommage an die großen Liebespaare der Literatur und zugleich ein Stück voller Rätsel und Fragen, wie so oft bei diesem Komponisten. Zum teilweise ironischen Ton dieser Liebeslieder bildet der existenzielle Ton der drei anderen Werke einen scharfen Kontrast. Sei es die dichterische Glut Adolf Wöfflis, die Georges Aperghis in eine atemlos-virtuose Suada übersetzt. Sei es die depressive Erotik in Clemens Gadenstätters Weh. Oder die rasend schnellen Sirenengesänge bei Andreas Dohmen. Und wie viele der für die Neuen Vocalsolisten geschriebenen Werke, so tendieren auch diese zu einem Musiktheater ohne Szene.

    Neue Vocalsolisten:
    Sarah Sun, Sopran
    Susanne Leitz-Lorey, Sopran
    Truike van der Poel, Mezzosopran
    Martin Nagy, Tenor
    Guillermo Anzorena, Bariton
    Andreas Fischer, Bass

    Georges Aperghis
    Vitriool für 6 Stimmen (2006)
    (Text: Adolf Wölffli)

    Clemens Gadenstätter
    Weh für 6 Stimmen (2010)
    (Text: Lisa Spalt)
    Deutsche Erstaufführung

    Andreas Dohmen
    infra für 5 Stimmen (2008)
    (Text: Francesco Petrarca, Oskar Pastior)

    Claude Vivier
    Love Songs für 6 Stimmen (1978)
    (Text: Vergil, William Shakespeare, Novalis, Hermann Hesse u.a.)

    Sendung:
    Deutschlandradio Kultur, Konzert, 22. Januar 2012, 20:03 Uhr (Vivier)
    Neue Musik, 8. März 2012, 0:05 Uhr



    "Sonntag, 22. Januar 2012
    20:00 Uhr
    Radialsystem V
    "

    ›Hierophanie‹: Der Religionswissenschaftler Mircea Eliade bezeichnete so das Aufscheinen des Heiligen im Profanen. Claude Viviers Ensemblewerk – entstanden im gleichen Jahr wie die vom RIAS Kammerchor uraufgeführte Musik für das Ende – beschäftigt sich mit Fragen der Transzendenz, mit dem »menschlichen Animus« und dem »Egoismus«. Ein rätselhaftes Ritual jenseits von Logik und kompositorischer Stringenz, das wie das Chorstück szenisch-gestische Aktionen der Musiker im Raum verlangt.
    Mit Verrätselungen arbeitet auch der zypriotische Komponist Yannis Kyriakides – Preisträger des niederländischen Toonzetters-Wettbewerbs und Mitarbeiter am niederländischen Pavillon der Kunstbiennale in Venedig 2011. Der Titel seines Stücks bezieht sich auf Codes, die im 19. Jahrhundert zur Verschlüsselung von Telegrammen verwendet wurden. Er entfaltet daraus ein komplexes Beziehungsgeflecht zwischen Instrumenten, Elektronik und Video.

    Cora Burggraaf, Sopran
    musikFabrik
    HC Gilje, Video
    Yannis Kyriakides, Klangregie

    Claude Vivier
    Hiérophanie für Sopran und Ensemble (1971)

    Yannis Kyriakides
    The Queen is the Supreme Power of the Realm für Ensemble, Live-Elektronik und Video (2007)

    Sendung:
    Konzert, 22. Januar 2012, live



    "Montag, 23. Januar 2012
    20:00 Uhr
    Haus des Rundfunks, Großer Sendesaal
    "
    210. Konzert Musik der Gegenwart

    Mit seinen 30 Stücken für 5 Orchester hat John Cage eine Revolution in der Orchestermusik ausgelöst: Keine der gewohnten Orchesterhierarchien oder Gruppen existieren mehr. Die Musiker spielen in ganz neuen Konstellationen zusammen und müssen aufeinander hören, damit aus den klaren Spielanweisungen und Notierungen des Komponisten Musik entsteht. Morton Feldman gibt ein Streichquartett in den Gesamtklang des Orchesters, um von dieser Keimzelle aus zu einer neuen gemeinsamen Ästhetik zu finden. Misato Mochizukis Geburtstagsständchen für das Philharmonische Orchester Tokyo reflektiert 100 Jahre Orchestergeschichte und schmilzt die Energien dieses Zeitraums zu einer zusammen.

    Pellegrini Quartett
    Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
    Leitung: Arturo Tamayo

    John Cage
    Thirty Pieces for Five Orchestras (1981)

    Misato Mochizuki
    Musubi für Orchester (2010)

    Morton Feldman
    String Quartet and Orchestra (1973)

    Sendung:
    Konzert, 2. Februar 2012, 20:03 Uhr



    "Dienstag, 24. Januar 2012,
    15:00 Uhr
    Musikinstrumentenmuseum
    "

    Konzert für Schüler
    mit dem Ensemble QNG
    moderiert von Margarete Zander

    Die Musikerinnen stellen Schülerinnen und Schülern der Grundschulen einige Stücke aus dem Abendprogramm vor.

    Anmeldung für Schulklassen bis zum 13. Januar 2012 unter:
    renate.breitkopf@rbb-online.de, Fax: (030) 97993-33349, Tel: (030) 97993-33311



    "Dienstag, 24. Januar 2012
    20:00 Uhr
    Musikinstrumentenmuseum
    "

    Das Quartet New Generation zeigt, dass die Blockflöte heute keineswegs mehr dem entspricht, was wir landläufig aus dem Musikunterricht kennen. Schon der Anblick der Instrumente macht neugierig auf ihren Klang. Die kleinste Flöte ist etwa 15 cm, die größte 200 cm hoch. Die Vielfalt der Entdeckungen ist scheinbar grenzenlos. Durch ihre virtuose Beherrschung der Instrumente und den Farbenreichtum der Klänge fordern die Musikerinnen Komponisten aus der ganzen Welt heraus, Stücke für sie zu schreiben. So wird jedes Konzert auch zu einer spannenden kleinen Weltreise.

    QNG – Quartet New Generation:
    Susanne Fröhlich, Blockflöten
    Andrea Guttmann, Blockflöten
    Hannah Pape, Blockflöten
    Heide Schwarz, Blockflöten

    Fulvio Caldini
    Clockwork Toccata op. 68 (1999-2000)

    Marianthi Papalexandri-Alexandri
    atemlos (2011/2012)
    Uraufführung, gefördert vom Regierenden Bürgermeisters von Berlin – Senatsverwaltung für kulturelle Angelegenheiten

    Georg Friedrich Haas
    ...ent-gleitend... (1998/2010)

    Mathias Spahlinger
    Vorschläge (1993)

    Alexandra Filonenko
    Sirenen (2002/2011)
    Uraufführung der neuen Fassung

    Sofia Gubaidulina
    Quartett für vier Flöten (1977)
    Uraufführung eines Arrangements für Blockflöten

    Mathias Spahlinger
    Vorschläge (1993)



    "Mittwoch, 25. Januar 2012
    20:00 Uhr
    Radialsystem V
    "

    Wolfgang Rihm feiert im März 2012 seinen 60. Geburtstag. Wie kaum ein anderer Komponist hat er die Ohren des Konzertpublikums in den letzen 30 Jahren für das Neue geöffnet, ihnen Lust auf Neue Musik gemacht. Rihms Werke sind von Klangsinnlichkeit und Innovation bestimmt. In dieser Aura bewegt sich auch der ungarische Komponist Peter Eötvös. Ab und zu blitzt noch die Bewunderung für sein ungarisches Vorbild Béla Bartok auf, doch Peter Eötvös ist vor allem vom Spiel der Musiker und ihrer Klangsinnlichkeit beeinflusst und sucht mit ihnen nach neuen Klangwelten.
    Das Klavierduo GrauSchumacher arbeitet sehr eng mit beiden Komponisten zusammen. Mit jedem Konzert wird der musikalische Code klarer und selbstverständlicher. Die Pianisten entschlüsseln das Beziehungsgeflecht der Musik auf verschiedenen Ebenen: Linien und Setzungen, Energien, Farben, Rhythmen. Gemeinsam mit den drei Schlagzeugern der Berliner Philharmoniker erleben sie eine große Inspiration und Spielfreude.

    GrauSchumacher PianoDuo:
    Andreas Grau, Klavier
    Götz Schumacher, Klavier
    Jan Schlichte, Schlagzeug
    Franz Schindlbeck, Schlagzeug
    Alexej Bröse, Schlagzeug
    Heike Gneiting, Keyboard

    Wolfgang Rihm
    Schrift-Um-Schrift für 2 Klaviere und 2 Schlagzeuger (1993/2007)

    Peter Eötvös
    Sonata per sei für 2 Klaviere, 3 Schlagzeuger und Sampler-Keyboard (2006)

    Sendung:
    Neue Musik, 15. März 2012, 0:05 Uhr


    "Mittwoch, 25. Januar 2012
    22:00 Uhr
    Radialsystem V
    "
    Das Elektronische Studio der TU Berlin

    Das Elektronische Studio der TU Berlin, Fachgebiet Audiokommunikation, präsentiert in seinem Konzert zwei neue mehrkanalige elektroakustische Kompositionen der Edgard-Varèse-Gastprofessoren für Computermusik des DAAD.
    Michael Schumacher, Komponist, Performer, Installationskünstler und Gründer der Klangkunstgalerie Diapason in New York, beschäftigt sich in seinem Stück mit dem Weg des Klangs von der Computerfestplatte zum menschlichen Gehör, den er zahlreichen Veränderungen – Filterungen – unterwirft. Marc Battier, Komponist, Musikwissenschaftler und langjähriger Mitarbeiter am IRCAM, Paris, bezieht sich in seiner Arbeit auf den chilenischen surrealistischen Maler, Bildhauer und Architekten Roberto Matta. Gendy3 kann als ein jüngeres Schlüsselwerk von Iannis Xenakis angesehen werden, das ausschließlich mit Hilfe eines neuen Verfahrens der Klangerzeugung, der dynamischen stochastischen Synthese, entstanden ist.

    Michael Schumacher
    Filters & Filtered
    8-kanalige elektroakustische Musik (2012)
    Uraufführung

    Marc Battier
    Dans l'atelier du peintre
    8-kanalige elektroakustische Musik (2011)
    Uraufführung

    Iannis Xenakis
    Gendy3 für 2-Kanal-Tonband (1991)



    "Donnerstag, 26. Januar 2012
    19:00 Uhr
    Sophiensaele
    "

    Musikalische Perspektiven auf das Thema ›Erinnerung‹, ausgehend von Walter Benjamin, Marcel Proust, W.G. Sebald und Mirko Bonné: a long way away ist ein einstündiger Zyklus der Berliner Komponistin Sarah Nemtsov, der beim Festival Ultraschall als szenisches Konzert in Form einer musikalisierten Choreographie uraufgeführt wird. Die Musiker des Ensembles Adapter wandern im Raum, illustrieren, assoziieren und eröffnen neue Gedanken- und Erinnerungsräume – und bauen so interdisziplinäre Brücken zwischen der Bildenden Kunst, der Literatur, dem Theater und der Musik.

    Ensemble Adapter (und Gäste)
    Manuel Nawri, Leitung

    Anna Peschke, Regie und Bühnenbild
    Rudi Scharff, Kostüme

    Sarah Nemtsov
    A LONG WAY AWAY. Passagen (2010-2011)
    Inszenierter Zyklus für Ensemble
    Szenische Uraufführung des Gesamtzyklus

    Verlassene Orte / Berlin (2010)
    Zu Walter Benjamins ›Berliner Kindheit um neunzehnhundert‹
    für Altflöte, Bassklarinette, Harfe, präpariertes Klavier und Schlagzeug

    Passage: Unscheinbare Pforten / Paris (2011)
    Musikalische Reaktionen auf Walter Benjamins ›Zum Bilde Prousts‹
    für Violine, Cembalo und Schlagzeug
    Uraufführung

    Laterna magica / Combray (2011)
    Zu einem Ausschnitt aus Marcel Prousts ›Auf der Suche nach der verlorenen Zeit‹
    für Violoncello, Kontrabass, präparierte Harfe, Schlagzeug und Brummkreisel
    Uraufführung

    a long way away (2011)
    Zu W.G. Sebalds vier Erzählungen ›Die Ausgewanderten‹
    für Flöte(n), Klarinette(n), Violine, Violoncello, Kontrabass, verstärktes Cembalo, Klavier, Schlagzeug und Assistenten
    Uraufführung

    Passage: Landzunge / New Jersey (2011)
    Reaktionen auf Bilder W.G. Sebalds in Mirko Bonnés ›Herbst in New York‹
    für Piccoloflöte, Melodica, Klavier und Schlagzeug
    Uraufführung

    Luftmacumba / Rio (2011)
    Zu Mirko Bonnés vierteiligem Gedichtzyklus ›Luftmacumba‹
    für Bassflöte, Violine, Violoncello, Kontrabass, Harfe, Klavier und Schlagzeug
    Uraufführung

    landscapes / desert (2010)
    Musikalischer Roadtrip durch Südost-Kalifornien, Mojave desert für Klarinette, Violoncello, Harfe, Cembalo und Schlagzeug

    Eine Produktion von Ensemble Adapter in Zusammenarbeit mit Ultraschall, gefördert von der Ernst von Siemens Musikstiftung und dem Konzert des Deutschen Musikrats sowie durch ein Kompositionsstipendium von Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Senat für kulturelle Angelegenheiten.

    Sendung:
    Neue Musik, 22. März 2012, 0:05 Uhr



    "Donnerstag, 26. Januar 2012
    21:00 Uhr
    Sophiensaele
    "

    Er war einer der wichtigsten Komponisten des französischen Serialismus: Jean Barraqué. Sein veröffentlichtes Oeuvre ist schmal, aber die Musik überwältigt durch ihre konstruktive Strenge und emotionale Radikalität. Ultraschall präsentiert in Ur- und Deutschen Erstaufführungen die frühen Werke des 1973 gestorbenen Komponisten. Nach Chorwerken, der Violinsonate und dem Streichquartett am Eröffnungswochenende stehen nun Klavierwerke und Lieder auf dem Programm, darunter die Erstaufführung der nach dem Autograph revidierten Klaviersonate.

    Anja Petersen, Sopran
    Nicolas Hodges, Klavier

    Jean Barraqué
    Frühe Klavierwerke (1945-1949)
    Deutsche Erstaufführung
    Retour (1945-47)
    Intermezzo de la Sonate (1949)
    Pièce pour piano (1949)
    Thème et variations (1949)
    Deux morceaux pour piano – N° 1 (1949)
    Deux morceaux pour piano – N° 2 Mystérieux et angoissé (1949)

    Mélodies de jeunesse (1948-1950)
    für Sopran und Klavier
    Uraufführung
    Trois Mélodies (1948)
    (Texte: Jean de Gombault, Étienne Durand, Pontus de Thyard)
    Petite Chanson pour Gravigny
    (Text: Georges Blond)
    Deux Mélodies sur des poèmes de Paul Valéry
    La Porte ouverte
    (Text: Paul Éluard)
    Les nuages s’entassent sur les nuages
    (Text: Rabindranath Tagore, übersetzt von André Gide)
    Je dors et mon cœur veille
    aus: Trois mélodies (1950) (Text: Buch der Lieder)

    Sonate für Klavier solo (1950-1952)
    Erstaufführung der kritisch revidierten Fassung

    Sendung:
    Konzert, 10. Februar 2012, 20:03 Uhr
    Neue Musik, 1. März 2012, 0:05 Uhr (Sonate)



    "Freitag, 27. Januar 2012
    20:00 Uhr
    Haus des Rundfunks, Großer Sendesaal
    "

    Gemischtes Doppel II: Verschränkten sich im Eröffnungskonzert Chor und Instrumentalsolo, so begegnen sich jetzt Orchester und Vocalsolisten in einem Programm, das unter der Oberfläche Verbindungen zwischen mehreren Jahrhunderten knüpft. Von verlorenen Natur-Paradiesen der Gegenwart erzählt das Orchesterstück des Tschechen Ondrej Adámek, im letzten Jahr Gast des Berliner Künstlerprogramms des DAAD. Tiziano Manca schlägt in seinem neuen Orchesterwerk die Brücke von der Kunst der Illusion in der Renaissance zu dem Philosophen und Psychologen Carl Stumpf. Und Manuel Hidalgo thematisiert mit Worten des spanischen Schriftstellers Juan Goytisolo die Schwierigkeiten einer Künstlerexistenz, vom Andalusien des 10. Jahrhunderts bis zu Flaubert.
    Wie Hidalgo, so stammt auch José-María Sánchez-Verdú aus Andalusien. Sein Madrigalbuch auf alte Grabinschriften knüpft subtil an die reiche Tradition der Gattung als nichtszenisches Musiktheater an. Und sein Orchesterstück MURAL nimmt einen Faden auf, der Sánchez-Verdú immer sehr am Herzen lag: die Schrift und ihre ornamentale Schönheit.

    Neue Vocalsolisten:
    Sarah Sun, Sopran
    Susanne Leitz-Lorey, Sopran
    Truike van der Poel, Mezzosopran
    Daniel Gloger, Countertenor
    Martin Nagy, Tenor
    Guillermo Anzorena, Bariton
    Andreas Fischer, Bass
    Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
    Leitung: Peter Rundel

    Tiziano Manca
    Attimo e storia für großes Orchester (2011)
    Uraufführung – Kompositionsauftrag Deutschlandradio Kultur

    Manuel Hidalgo
    Cuatro Citas de Juan Goytisolo für Sopran und Countertenor (1999)
    (Texte: Juan Goytisolo, Alfonso el Sabio, Gustave Flaubert)

    Ondrej Adámek
    Jardin Perdu für drei Stimmen und Orchester (2006)
    Deutsche Erstaufführung

    José-Maria Sánchez-Verdú
    SCRIPTURA ANTIQVA Madrigalbuch 1 für fünf Stimmen (2011)
    Uraufführung des Gesamtzyklus

    José-María Sánchez-Verdú
    MURAL für Orchester (2010)

    Sendung:
    Konzert, 27. Januar, live



    "Samstag, 28. Januar 2012
    15:00 Uhr
    Radialsystem V
    "

    Kevin Volans ist in Südafrika geboren und aufgewachsen. Aufgrund seiner musikalischen Erziehung fühlte er sich musikalisch-kulturell zunächst als Europäer. Er studierte bei Karlheinz Stockhausen in Köln. Zu seiner eigenen Musiksprache fand er später vor allem durch seine musikalischen Feldforschungen in Afrika. Heute lebt er in Madrid.

    Waldo Alexander, Violine
    Kirstin Maria Pientka, Viola
    Anna Carewe, Violoncello
    Irmela Roelcke, Klavier
    Kevin Volans, Klavier

    Kevin Volans
    violin:piano (2009)
    Uraufführung

    cello:piano (2009)
    Uraufführung

    viola:piano (2009)
    Uraufführung – Auftragswerk von Chris Alexander

    Sendung:
    Neue Musik, 3./10. Mai 2012, 0:05 Uhr



    "Samstag, 28. Januar 2012
    17:00 Uhr
    Radialsystem V
    "

    Das Sheridan Ensemble begibt sich (wenn die einzelnen Musiker nicht gerade Bach, Mahler oder Mozart in verschiedenen Orchestern spielen) auf die Suche nach der Musiksprache von heute. In dieser besonderen Programmdramaturgie lässt sich das Individuelle der Komponisten und ihrer kulturellen Kontexte ebenso entdecken wie verblüffende Gemeinsamkeiten. Der Italiener Fausto Romitelli war Schüler von Franco Donatoni. Seine musikalische Heimat fand er aber am Ircam in Paris. Neben Klassikern der Neuen Musik wie Continuum von György Ligeti steht ein neues Werk von Yoav Pasovsky, angeregt von dem Cembalisten Petteri Pitko.

    Sheridan Ensemble:
    Gergely Bodoky, Flöte
    Nina Janßen-Deinzer, Klarinette
    Yuki Kasai, Violine
    Florian Donderer, Viola
    Anna Carewe, Violoncello
    Philip Mayers, Klavier
    Petteri Pitko, Cembalo

    Fausto Romitelli
    Prima Domenica alla Periferia dell'Impero für vier Instrumente (1997)

    György Ligeti
    Continuum für Cembalo (1968)

    Rolf Wallin
    The Age of Wire and String für Flöte, Klarinette, Klavier, Violine, Viola und Violoncello (2005)

    Yoav Pasovsky
    Neues Werk für Cembalo (2012)

    Márton Illés
    Scene polidimensionali X ›Vonalterek‹ (Linienräume) für Klarinette, Viola und Klavier (2005)

    Hans-Peter Kyburz
    Danse aveugle für Flöte, Klarinette, Klavier, Violine und Violoncello (1996/97)

    Franco Donatoni
    Black and White Nr. 2 für Cembalo solo (1968)

    Fausto Romitelli
    Seconda Domenica alla Periferia dell'Impero für vier Instrumente (2000)

    Sendung:
    Neue Musik, 3./10. Mai 2012, 0:05 Uhr



    "Samstag, 28. Januar 2012
    19:00 Uhr
    Radialsystem V
    "

    Resultate intensiver Begegnungen prägen dieses Konzert: Begegnungen zwischen Lucas Fels und Sebastian Claren, zwischen Robyn Schulkowsky und Morton Feldman.

    Lucas Fels, Violoncello
    Robyn Schulkowsky, Schlagzeug

    Sebastian Claren
    Hear Your Brother Hear für Violoncello solo (1998/2008)
    Uraufführung der neuen Version

    Morton Feldman
    The King of Denmark für Schlagzeug solo (1964)

    Luigi Dallapiccola
    Ciaccona, intermezzo e adagio für Violoncello solo (1945)

    Sendung:
    Neue Musik, 3./10. Mai 2012, 0:05 Uhr



    "Samstag, 28. Januar 2012
    20:30 Uhr
    Radialsystem V
    "

    In diesem Konzert begegnen sich Komponisten und Musiker, die in Berlin leben. Wie klingt Schuberts klassische Forellenquintettbesetzung in einem neuen Werk von Erhard Grosskopf? Welchen Ton findet das klassische Streichtrio, dem Reiner Riehn seine Stimme gibt? Wie entfaltet sich die Poesie der amerikanischen Dichterin Anne Sexton im Songzyklus von Helmut Oehring und Iris ter Schiphorst?

    Salome Kammer, Stimme
    Musiker des KNM Berlin:
    Steffen Tast, Violine
    Kirstin Maria Pientka, Viola
    Ringela Riemke, Violoncello
    Arnulf Ballhorn, Kontrabass
    Frank Gutschmidt, Klavier
    Christoph Grund, Klavier/Sampler
    Torsten Otterberg, Klangregie

    Erhard Grosskopf
    Klavierquintett für Violine, Viola, Violoncello, Kontrabass und Klavier (2011)
    Uraufführung

    Rainer Riehn
    Trio für Violine, Viola und Violoncello (2011)
    Uraufführung – Kompositionsauftrag des rbb

    Helmut Oehring / Iris ter Schiphorst
    Live (aus: Androgyn) 18 Songs nach dem gleichnamigen Gedicht von Anne Sexton für eine Sängerin, Violine, Violoncello, präpariertes Klavier/Sampler und Live-Elektronik (1997)

    Sendung:
    Neue Musik, 3./10. Mai 2012, 0:05 Uhr



    "Samstag, 28. Januar 2012
    22:00 Uhr
    Radialsystem V
    "

    Die Klarinette ist die Verwandlungskünstlerin unter den Blasinstrumenten. Im Zusammenspiel mit Flöte, Trompete und Klavier erwartet Karlheinz Stockhausen in Tierkreis von den Musikern, dass sie sein Werk selbst ausarbeiten – natürlich äußerst präzise nach seinen Anweisungen. Mark Andre nutzt den Atem, um die tiefen Herztöne durch eine Solopauke zu verstärken, Pierre Boulez spielt mit der Präsenz des Klanges in seiner ganzen Ausdehnung, mit dem direkten Klang des Instrumentes und der Resonanz des Flügels, er geht in die Extreme der Innen- und Außenwelt und bringt sie in ein Spiel mit Licht und Schatten.
    Das Trio hat in diesem Jahr den Interpretenpreis der Stockhausen-Kurse in Kürten gewonnen, Nina Janßen-Deinzer gehört zum Ensemble Modern und zählt international zu den gefragtesten Dozentinnen für die zeitgenössische Klarinette.

    Nina Janßen-Deinzer, Klarinette
    Gregor Schulenburg, Flöte
    Boglárka Pecze, Klarinette
    Paul Hübner, Trompete/Klavier
    Felix Dreher, Klangregie

    Karlheinz Stockhausen
    TIERKREIS Trio-Version für Klarinette, Flöte und Piccolo, Trompete und Klavier (1975/1983)

    Helmut Lachenmann
    Dal niente (Intérieur III) für eine(n) Solo-Klarinettistin (1970)

    Mark Andre
    IV 3 für Klarinette solo (2009)

    Pierre Boulez
    Dialogue de l'ombre double für Klarinette und Tonband (1985)

    Sendung:
    Neue Musik, 3./10. Mai 2012, 0:05 Uhr



    "Sonntag, 29. Januar 2012
    20:00 Uhr
    Haus des Rundfunks, Großer Sendesaal"

    211. Konzert Musik der Gegenwart

    Mar’eh bedeutet Antlitz, aber auch Aura oder Erscheinung – es kann, sagt Matthias Pintscher, »die Aura eines Gesichtes meinen, eine schöne Erscheinung, etwas Wunderbares suggerieren«. Pintscher gehöre zu den »begehrtesten Komponisten auf der internationalen Bühne«, schrieb die amerikanische Musikzeitschrift andante. Und das im doppelten Sinn: Immer häufiger wird er in den letzen Jahren auch als Dirigent und als Kurator von Festivals eingeladen. In diesem Programm möchte er die Schönheit im Inneren der Musik wie mit einem Vergrößerungsglas zeigen.
    Der Titel hij von Mark Andre bezieht sich auf einen Text der Bibel. Bei Aufführungen in Schweden und Finnland war der Komponist überrascht und begeistert von der Wirkung des Titels: die Menschen fühlten sich direkt von ihm angesprochen, denn mit ›Hey‹ begrüßen sie ihre Freunde auf der Straße. Durch das Labyrinth der (Wasser-)Straßen von Venedig führt Luigi Nono den Hörer. Man entdeckt an jeder Ecke neue Klänge. Klänge, die vom Leben sprechen, es reflektieren und die widerhallen. Dabei wurde Nono von einem Gedanken geleitet, die ihn schon lange bewegte: »Wanderer, es gibt keinen Weg, es gibt nur das Wandern«.

    Hae-Sun Kang, Violine
    Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
    Leitung: Matthias Pintscher

    Dai Fujikura
    Tocar y luchar für Orchester (2010)

    Matthias Pintscher
    Mar'eh für Violine und Orchester (2011)

    Mark Andre
    hij/ für Orchester (2010)

    Luigi Nono
    No hay caminos, hay que caminar... Andrej Tarkowskij für sieben Orchestergruppen (1987)

    Sendung:
    Konzert, 2. Februar 2012, 20:03 Uhr

    Weiterführende Informationen auf dradio.de:

    Das Festivalprogramm im PDF-Format zum Download
    Ultraschall UltraSchall - Ultraschall 2012
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    Ultraschall UltraSchall - Ultraschall 2011
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