China-Delegation hat sich "entblättert"

14.09.2009
Der frühere Direktor der Frankfurter Buchmesse, Peter Weidhaas, verteidigt das Verhalten seines Nachfolgers Jürgen Boos gegenüber den chinesischen Offiziellen beim China-Symposium.
Die Buchmesse sei ihren Partnern verpflichtet. "Wir sind keine politische Institution. Wir können nicht von vornherein auswählen und sagen: Die dürfen, die dürfen nicht", sagte er.

Die Buchmesse hatte auf Druck Chinas ursprünglich zwei regimekritische chinesische Autoren ausgeladen, ihnen aber dennoch die Gelegenheit gegeben, auf dem Symposium zu sprechen. Während ihres Auftritts hatte die chinesische Delegation die Veranstaltung vorübergehend verlassen. "Ich finde, dass sie mit dem Auszug eigentlich sich entblättert haben und gezeigt haben, wie sie verfahren", sagte Weidhaas.

Es sei "ein ganz schwieriges Unterfangen, manche Länder nach Frankfurt zu kriegen". Für das jeweilige Schwerpunktland sei es eine teure Angelegenheit. So zahlten die Chinesen fünf Millionen Euro für ihr Programm auf der diesjährigen Frankfurter Buchmesse. "Wenn wir sie nun schon da haben, dann sollten wir sie so nehmen, wie sie sind", betonte Weidhaas.

Sie können das vollständige Gespräch mindestens bis zum 14.03.2010 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören.