Büchner-Preisträgerin Felicitas Hoppe

Auf den Spuren von Ilf und Petrow in den USA

Die deutsche Schrifstellerin Felicitas Hoppe, aufgenommen am Freitag (16.03.2012) auf der Leipziger Buchmesse.
Die Schriftstellerin und Büchner-Preisträgerin Felicitas Hoppe auf der Leipziger Buchmesse 2012 © picture alliance / dpa / Arno Burgi
Felicitas Hoppe im Gespräch mit Jörg Magenau · 15.09.2015
Die sowjetische Parteizeitung "Prawda" schickte in den 30er-Jahren die populären Autoren Ilf und Petrow in die USA. Von deren Reisebericht "Das eingeschossige Amerika" war Felicitas Hoppe so fasziniert, dass sie zurzeit die gleiche Reise macht.
In den 30er-Jahren des letzten Jahrhunderts reisten die beiden sowjetischen Schriftsteller Ilja Ilf und Jewgeni Petrow im Auftrag der Parteizeitung "Prawda" in einem mausgrauen Ford mehrere Monate durch die USA. Dort trafen sie Henry Ford und Hemingway, bewunderten die allgegenwärtige Elektrizität und mussten feststellen, dass keineswegs alle Amerikaner in Hochhäusern lebten. "Das eingeschossige Amerika" heißt der Titel ihres Reiseberichts, der später in Buchform erschien.
Dieser Reisebericht hat die Schriftstellerin Felicitas Hoppe "einfach unglaublich fasziniert", sagt sie. "Jetzt sitze ich mit zwei Künstlerfreunden in einem roten Ford Explorer und wir reisen den beiden Russen hinterher."
In der Heimatstadt von Alexander Graham Bell
Zum Teil reisten sie "richtig mit dem Buch in der Hand" und guckten, was sich gegenüber früher verändert habe, sagt Hoppe. Aber es gebe auch Abstecher, zum Beispiel nach Brantford, einer kleinen Stadt in Ontario. Von dort stammt Alexander Graham Bell, der Erfinder des Telefons: Dieser sei in Brantford "eine absolute Größe" und "der Genius des Ortes". Über ihn erfahre man eine Menge interessanter Dinge:
"Wir waren gestern in seinem Heimathaus, und Alexander Graham Bell hatte eine taube Mutter. Und im Grunde ist es die Taubheit seiner Mutter gewesen, die ihn veranlasst hat, sich überhaupt mit Übertragung von Schall und Schwingungen zu beschäftigen."
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