Ein Garten als Oase im hektischen London: In dieses summende, brummende Idyll zieht sich Allan Jenkins zurück, wenn er niedergeschlagen ist. Er lernt dabei: Wer Kummer hat, muss seine Hände in feuchte Erde senken. Sein Gartentagebuch geht zu Herzen.
In Frank Schätzings neuem Thriller geht es um die Erfindung eines Computernerds, der die Menschen mittels künstlicher Intelligenz zu Frieden und Glück führen will. Doch die künstliche Intelligenz gerät außer Kontrolle. Kein neuer Einfall - aber Frank Schätzing schafft damit atemlose Spannung.
Hetze, Mobbing, Übergriffe - Antisemitismus von Muslimen sorgt hierzulande für Schlagzeilen. Woher kommt er und inwieweit stellt er eine Gefahr für den gesellschaftlichen Frieden in Deutschland dar? David Ranan ist diesen Fragen nachgegangen.
"Kalter Frieden" ist der elfte Band von Philip Kerrs Krimi-Reihe um den Detektiv Bernie Gunther. Es ist 1956 und Gunther führt ein friedvolles Dasein in Frankreich - bis eine attraktive Amerikanerin auftaucht, der er eigentlich nur das Bridgespielen beibringen soll.
Der Wissenschaftsjournalist David Adam untersucht die bekannten und weniger bekannten Pfade, die Menschen nutzen, um schlauer zu werden. Ganz nebenbei erklärt er dabei, wie Hirn und Körper interagieren – und beschreibt dabei das ungeheuer komplexe Feld der Hirnforschung.
Das Grauen wird Sprache: 21 Kurzgeschichten versammelt der Band "Eine Zusammenfassung von allem, was war" der in Deutschland lebenden Syrerin Rasha Abbas. Sie fängt darin die furchterregende Wirklichkeit ihres verlassenen Geburtslandes ein.
Jacqueline Woodsons "Ein anderes Brooklyn" begeistert: Die Geschichte der jungen August und ihrer drei Freundinnen, die unzertrennbar sind und doch auseinander gerissen werden, erzählt sie mit einer Poesie, die den Leser mitreißt.
Haruki Murakami wird immer wieder als Träger des Literaturnobelpreises gehandelt. Wird Teil 2 von "Die Ermordung des Commendatore" diesem Anspruch gerecht? Unsere Rezensentin ist nicht überzeugt.
Die islamische Aufklärung hat schon stattgefunden. In seiner Erzählung demontiert Christopher de Bellaigue die westliche Sicht auf die Arabische Welt und vermittelt Hintergrundwissen über die Entstehung der heutigen muslimischen Gesellschaften.
1953 wurde James Baldwins "Von dieser Welt" erstmalig veröffentlicht. Wer ihn heute liest, hat das Gefühl, ein Zeitgenosse habe ihn geschrieben. Kein Wunder, dass Baldwin gerade eine Renaissance erlebt. Gerade erscheinen seine Bücher nochmals auf Deutsch.
In "Street Art" stellt die Journalistin Alessandra Mattanza 20 Künstler vor. Stars der Szene und Newcomer erzählen von aufwendigen Vorarbeiten und eingefrorenen Spraydosen – darunter auch der legendäre Brite Banksy, der bis heute seine wahre Identität nicht preisgibt.
Hans Magnus Enzensbergers präsentiert "Überlebenskünstler in 99 literarischen Vignetten" - ein Hohelied auf die Literatur, das gleichwohl auf den hohen Pathos-Ton verzichtet. Das Erkenntnisvergnügen für den Leser ist enorm.
Der Ursprung der Europäer liegt im Nahen Osten: Von dort stammt ein Großteil unseres Erbguts. Abwechslungsreich und auf dem Stand der Wissenschaft bringt die schwedische Autorin Karin Bojs ihre Leser in "Meine europäische Familie" auf die Spur der Vorfahren.
Der Islam – eine Religionsgemeinschaft? Der Politologe Hamed Abdel-Samad hält diese Vorstellung für ein Missverständnis. In seinem Buch "Integration – Ein Protokoll des Scheiterns" warnt er vor einer islamistischen Unterwanderung von Staat und Gesellschaft.
Russland Anfang der 90er-Jahre: Ein junger Deutscher taucht in ein temporeiches Abenteuer ein zwischen superreichen Dreckskerlen, zynischen Freunden und immer bereiten Gespielinnen. Arthur Isarins Roman beschreibt ein Land im Umbruch und bekannte Klischees.
Eine junge Westafrikanerin, die sich nicht schrecken lässt: In ihrem Roman "Aluta" erzählt Adwoa Badoe von spontanem politischen Engagement während der Zeit der Militärputsche in Ghana. Doch der friedliche Protest wird für die Studentin zum Verhängnis.
Der Computerwurm "Stuxnet" hat vor Jahren eine Industrieanlage im Iran infiziert und russische Hacker sollen die US-Präsidentschaftswahlen 2016 manipuliert haben. Das sei vielleicht Spionage oder Sabotage gewesen, so der Politologe Thomas Rid in "Mythos Cyberwar", aber kein Krieg.
In dem Band "Die Herkunft der anderen" sind Vorlesungen der US-amerikanischen Schriftstellerin Toni Morrison zusammengefasst, die sie 2016 gehalten hat. Darin thematisiert sie auch die kaum zu ertragene Brutalität damals gegenüber Sklaven.
Die Wälder in Nordwestamerika sind gezeichnet von Verwüstung und Monokultur. Ausgerechnet hier stößt die Anthropologin Anna Lowenhaupt Tsing auf den Matsutake-Pilz. Anhand des globalen Handels mit der japanischen Delikatesse formuliert sie eine fundamentale Kapitalismuskritik.
Ein Investmentbanker ist angewidert vom eigenen Erfolg und beschließt, den chancenlose und gescheiterte Kreaturen ihren Reichtum zurückgeben. Alexander Schimmelbuschs Roman "Hochdeutschland" mischt Gesellschaftssatire und politisches Pamphlet.
Historische Ereignisse zugespitzt und auf ganz neue Weise zu erzählen - dafür ist Éric Vuillard bekannt. In "Tagesordnung" gelingt es ihm, mit wenigen Strichen ein plastisches Bild der ersten Jahre der Nazi-Diktatur und ihres "großen Bluffs" an der Welt zu entwerfen.
Der Ich-Erzähler in Martin Walsers neuem Buch pflegt einen unbekümmerten Sexismus. Ein Mann zwischen Ehefrau und Geliebter schreibt Briefe an eine unbekannte, wohl nur erfundene Empfängerin.
In "Liccle Bit" erzählt Alex Wheatle aus einem Teenagerleben voller Konflikte, in einem schwierigen Umfeld – in dem sogar ein Mord geschieht. Ein mitreißender Roman über Ängste, Nöte und die erste Liebe.
Nichts für zarte Männerseelen: In Naomi Aldermans "Die Gabe" haben Frauen die Macht übernommen und üben sie brutal und ganz und gar "unweiblich" aus. Den Machtstrukturen der realen Welt werde so ein Spiegel vorgehalten, meint unser Rezensent: klug und augenöffnend.
Sauerbruch, Schmitt, Gründgens, Furtwängler - alle vier zählten im Dritten Reich zum erlesenen Kreis der sogenannten Staatsräte und bekannten sich somit zum System. In einem raffiniert komponierten Gedankenexperiment bringt Helmut Lethen das Quartett erneut zusammen.