Buchempfehlungen im Juni

    01.06.2011
    Jeden Monat veröffentlicht Deutschlandradio Kultur eine Liste mit fünf Buchempfehlungen. Die Liste der lesenswerten Neuerscheinungen wird von der Literaturredaktion des nationalen Kulturradios zusammengestellt als redaktionelle Bestenauswahl. Vorgestellt werden die Buchempfehlungen im Radiofeuilleton in der "Kritik". Die Listen sind jeweils als Leporello monatlich im Buchhandel erhältlich und beziehen sich auf die Bereiche Belletristik und Sachbuch.
    Franz Hessel: Spazieren in Berlin
    Verlag für Berlin-Brandenburg, Berlin 2011, 240 Seiten, 19,90 Euro
    In diesem 1929 erstmals veröffentlichten Buch wird die Kunst des Schlenderns, des Spaziergangs und des müßigen Flanierens meisterhaft zelebriert. Ein Meisterwerk: stilistisch glänzend, voller Poesie, voller feiner Beobachtungen und Beschreibungen, getragen von großer Neugier und Wissen.

    Gregor Sander: Winterfisch
    Wallstein Verlag, Göttingen 2011, 192 Seiten, 18 Euro
    Geschichten rund um die Ostsee. Ein Erzählton, der Schicksalsschläge in zwei Nebensätzen umreißt, so diskret und verschwiegen wie die Nordländer selbst. Und
    Menschen, die unterwegs sind zu sich, zur Sehnsucht und ihr Lebensgepäck doch nicht abschütteln können. Literarischer Minimalismus vom Feinsten.

    Terry Eagleton: Das Böse
    Ullstein Verlag, Berlin 2011, 208 Seiten, 18 Euro
    Über Auschwitz und den Faschismus, über das Böse innerhalb und außerhalb eines Systems: Darüber denkt dieser britische, katholische, marxistische Literaturtheoretiker nach. Und zwar mit einem Humor, der an Monty Python erinnert. Das wirklich Böse ist nicht nur schlimm, es ist am Ende lächerlich.

    Thomas Harlan: Veit
    Rowohlt Verlag, Reinbek 2011, 156 Seiten, 17,95 Euro
    Eine große Geschichte des 20. Jahrhunderts. Hier der Vater Veit, Regisseur von "Jud Süß", da der todkranke Sohn Thomas, der mitreißend von der eigenen Fixierung auf die Schuld des Vaters erzählt. In kunstvoll wuchernden Satzgebilden und in kraftvollem Rhythmus der Sprache entsteht das Bild eines unvergleichlichen Trauma-Teams.

    James Sallis: Der Killer stirbt
    Verlagsbuchhandlung Liebeskind, München 2011, 251 Seiten, 18,90 Euro
    Ein vom Tod gezeichneter Profikiller, dem ein Konkurrent seinen letzten Auftrag vermasselt. Die lakonischen Dialoge und die trocken knisternde Prosa entfalten eine große poetische Kraft in diesem melancholischen, aber auch tröstlichen Buch. Ein hinreißender Roman noir, eine hardboiled novel.

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