Brit Awards

Beim vierten Triumph heulte Adele

Die Sängerin Adele räumte bei den Brit Awards mächtig ab.
Die Sängerin Adele räumte bei den Brit Awards mächtig ab. © dpa / picture alliance / Hubert Boesl
Von Gabi Biesinger · 25.02.2016
Im vergangenen Jahr fiel Madonna von der Bühne, in diesem Jahr gab es weder Pannen noch Aufreger. Die Brits Awards waren eine gesittete Veranstaltung mit einer Sängerin im Mittelpunkt, die in den Kategorien "beste Single" und "bestes Album" gewann.
Nach Madonnas spektakulärem Bühnensturz waren die Sicherheitsvorkehrungen bei den Brits in diesem Jahr verschärft worden: "Keine Capes", scherzten die Moderatoren gleich zu Beginn, denn so ein riesiges Cape hatte Madonna schließlich von der Bühne gezogen. Abräumerin des Abends war Adele. Mit fünf Nominierungen war sie ins Rennen gegangen und kann sich jetzt tatsächlich vier Trophäen auf den Kaminsims stellen: Beste britische Künstlerin und mit "Hello" beste Single, Global Success Award und schließlich mit "25" bestes Album. Während Adele beim ersten Award noch sehr gefasst für das herzliche Comeback dankte, heulte sie später mit verwischter Wimperntusche, als Astronaut Tim Peake ihr einen Award aus dem Weltraum antrug.
Die Auszeichnung als bester britischer Künstler ging an James Bay, der im vergangenen Jahr noch bester Newcomer wurde. Den Titel holten dieses Mal Catfish and the Bottlemen. Sänger Van war sichtlich verdattert. Kreischalarm als Justin Bieber den Award als bester internationaler Künstler abräumte. Im Duett mit James Bay brachte er die Halle zum Lodern: Lagerfeuer, Scheiterhaufen und Flammenwänden – die Pyrotechniker hatte sich alle Mühe gegeben.

Eagles of Death Metal bleiben ohne Preis

Kleine Überraschung dann bei der besten internationalen Band: Tame Impala, die gerade von Australien aus die Musikwelt erobern, setzten sich gegen die favorisierten U2 durch und auch gegen die Eagles of Death Metal, die nach ihrem tragischen Konzert, das Opfer der Pariser Terroranschläge wurde, nominiert worden waren. Beste britische Band wurden Coldplay. Sänger Chris Martin widmete den Preis Musikerinnen und Musikern, die in Flüchtlingscamps ausharren müssen. Und verriet, dass die Band anschließend noch was vorhatte: "Wir spielen gleich noch für 200 Pfund auf 'ner Geburtstagsfeier."
Zum dritten Mal in Folge gewannen One Direction den Publikumspreis für das beste Video für ihren Song "Drag me Down". Die Isländerin Björk nahm mit Plastik-Spinnweben im Gesicht per Videobotschaft den Award als beste internationale Solokünstlerin entgegen. Rihanna stand bei den Brits zum ersten Mal seit vier Jahren wieder auf einer britischen Bühne, zum Duett gesellte sich ihr Ex-Freund Drake dazu. David Bowie schließlich wurde mit dem British Icon Award posthum geehrt. Annie Lennox nannte Bowie sichtlich gerührt einen einzigartigen Rockstar. Musikalisch verabschiedete Lorde Bowie dann mit dem Song "Life on Mars" in die unendliche Weite des Weltraums.
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