Breitband Sendungsüberblick

Wie das Internet die Einsamkeit lindert

55:27 Minuten
Eine Frau hält bei einem Zoom-Meeting einen Cocktail in der Hand.
Zoom, eine Plattform für Videokonferenzen, hat während der Coronapandemie an Zulauf gewonnen und kämpft nun mit Sicherheitslücken. © Picture Alliance / Keystone / Anthony Anex
Moderation: Vera Linß und Marcus Richter · 11.04.2020
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Social Distancing heißt das Gebot der Stunde. Doch was passiert mit Freundschaften, wenn man sich isoliert? Und wie kann das Internet helfen, diese Distanz zu überbrücken?
So sinnvoll die Richtlinien zu sozialen Kontakten sein mögen, um die Coronapandemie einzudämmen, ganz ohne Nachteile sind sie natürlich nicht. Gerade Menschen, die ohne Partnerin und Partner oder ihre Familie leben, fühlen sich momentan oft einsam und der mangelnde Kontakt zu Freunden schlägt vielen aufs Gemüt.
Gut, dass es das Internet gibt, könnte man meinen. Schließlich ist Kommunikation heute so einfach wie nie zuvor. Ob schreiben, telefonieren oder sich dank Videocalls sogar zu sehen: Der Freundeskreis ist nur einen Klick entfernt und im Gegensatz zu früher muss man nicht mehr für jede Gesprächsminute zahlen. Doch mit dem Komfort kommen auch neue Probleme.
Um das zu ergründen, müssen wir erst einmal den schwer zu beschreibenden Begriff Freundschaft und dessen Einfluss auf unsere Gesellschaft definieren. Dazu sprechen wir mit Julia Hahmann, die als Soziologin Freundschaften erforscht. Sie weiß auch, inwiefern digitale Kommunikation bei der Aufrechterhaltung von Freundschaft helfen kann, und erklärt, warum digitale Rituale zwar nicht dasselbe sind wie Nähe, aber trotzdem dabei helfen können, durch die Krise zu kommen.
Eine der beliebtesten Plattformen für digitale Kommunikation ist das Unternehmen Zoom, das jedoch gerade mit vielen Sicherheitsproblemen zu kämpfen hat. Welchen Einfluss hat das auf unsere digitale Sozialisation? Um das herauszuarbeiten, haben wir uns Unterstützung von dem Sicherheitsforscher Thorsten Schröder und dem Datenschutzanwalt Stephan Hansen-Oest geholt.

Was passiert nach Corona?

Es ist verständlich, dass wir gerade viel über die aktuellen Zustände reden. Doch was passiert, wenn die Coronakrise vorbei ist? Schließlich musste sich unsere Gesellschaft gerade in rasantem Tempo verändern und nach der Pandemie wird vermutlich nicht alles so sein wie vorher – oder doch?. Wir wagen einen Blick in die Glaskugel und haben mit Zukunftsforschern gesprochen.
Der Futurist Daniel Schimmelpfennig glaubt zum Beispiel, dass die Menschheit sehr viel experimentierfreudiger als früher sein wird, um Problemen eher zu begegnen. Bazon Brock, emeritierter Professor für Ästhetik und Kulturvermittlung an der Bergischen Universität Wuppertal und Honorarprofessor für alttestamentarische Prophetie an der Hochschule der Bildenden Künste Saar in Saarbrücken ist hingegen sehr viel pessimistischer. Er wirft einen Blick in die Vergangenheit und sagt: Bisher haben Krisen keine Änderung bewirkt, warum sollte es bei dieser anders sein? Und schließlich: Kann KI dabei helfen, Zukunft zu beschreiben? Das haben wir Dirk Helbing von der ETH Zürich gefragt.

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Netzmusik: Teresa Sickert
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(hte)