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"Web Scraping" als halblegale Praxis

32:02 Minuten
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Ein Verbot von "Web Scraping" hätte schwerwiegende Folgen für den Datenjournalismus. © imago images / Shotshop
Moderation: Theresa Sickert und Marcus Richter · 12.12.2020
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Im Journalismus werden immer mehr Daten von Webseiten ausgewertet. Ein Prozess in den USA stellt dieses Vorgehen jetzt infrage. Was bedeutet das für freie Berichterstattung? Außerdem: Die "Hackerbehörde" ZITiS und digitale Weihnachtsfeiern.
Auf Webseiten verstecken sich viel mehr Daten, als man mit bloßem Auge sehen, oder aufgrund der Menge auswerten kann. Deshalb nutzen Journalistinnen und Journalisten mittlerweile oft "Scraper" – Computerprogramme, die diese Inhalte automatisiert herunterladen und auswerten können. Die Funktionsweise ist dabei fast identisch mit der Technik, die Suchmaschinen zum Indizieren des Internets nutzen. Diese Praxis ist jetzt in Gefahr, mahnen Expertinnen und Experten.
In den USA läuft gerade ein Prozess, in dem es um "Web Scraping"geht, also das automatisierte Aufrufen, Speichern und Analysieren von Webseiten. Die Technik funktioniert ähnlich, wie die Indizierung bei Suchmaschinen. Journalistinnen und Journalisten nutzen diese Programme, um schnell große Mengen an Daten aus dem Netz zu ziehen und auszuwerten. Das ist schon bisher in vielen Fällen bestenfalls halb-legal, doch das Verfahren in den USA könnte die Situation verschärfen, wie Expertinnen und Experten mahnen.
Das wollen wir zum Anlass nehmen, um auf die rechtliche Situation von "Web Scraping" in Deutschland und Europa zu schauen. Ob die Situation mit der in den USA vergleichbar ist, welche juristischen Gefahren drohen und wie das Journalismus beeinflusst, besprechen wir mit Stefanie Fuchsloch, Medienwissenschaftlerin am Institut für Journalistik der TU Dortmund.

Die "Hackerbehörde"

"Zentrale Stelle für Informationstechnik im Sicherheitsbereich" (ZITiS) klingt nach drögem Amtsdeutsch. Vermutlich hat sich deshalb der Spitzname "Hackerbehörde" etabliert. Am Stadtrand von München werden hier Smartphones ausgelesen, Kommunikation überwacht und Daten analysiert. Abgefragt wird das vom Bundeskrimalamt, von der Bundespolizei, von den Geheimdiensten oder auch vom Zollkriminalamt. Anna Loll war für uns vor Ort und hat sich angesehen, wie dort gearbeitet wird.

Digitale Weihnacht

Ein Weihnachtsfest in großer Runde ist dieses Jahr pandemiebedingt nicht die beste Idee. Gut, dass wir uns über die letzten neun Monate schon an Videokonferenzen und Beisammensein in digitaler Form gewöhnen konnten. Doch wie soll eine digitale Feier aussehen und lässt sich so Besinnlichkeit erzeugen? Matthias Finger hat sich die Ergebnisse von vielen Monaten mit Zoom- und Skype-Calls angesehen und sich überlegt, wie man eine schöne Weihnacht hinbekommt.

Das Team

Moderation: Teresa Sickert und Marcus Richter
Redaktion: Marcus Richter, Jochen Dreier und Jana Wuttke
Beiträge: Anna Loll, Thomas Reintjes und Matthias Finger
Webredaktion: Hagen Terschüren
(hte)
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