Breitband Sendungsüberblick

Gesellschaftliche Teilhabe in Technik und Sprache

33:28 Minuten
Genderstern "*innen" auf rosa Hintergrund.
Auch im Radio oft zu hören: das Gendersternchen. © picture alliance / Sascha Steinach
Moderation: Vera Linß und Marcus Richter · 07.11.2020
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Immer mehr machen es, vorgeschrieben ist es fast nie: Gendern im Radio. Außerdem hat die Enquete-Kommission für KI mit ihrem Abschlussbericht einen kontroversen Handlungsleitfaden für die Politik vorgelegt. Beides ist Thema in unserer Breitband-Sendung.
Diese Woche hat die Enquete-Kommission des Bundestages ihren Abschlussbericht über künstliche Intelligenz veröffentlicht. Auf knapp 800 Seiten hat ein Panel aus Abgeordneten und Expertinnen und Experten die Potenziale und Gefahren der Technologie ausgearbeitet und dargelegt.
Es ging unter anderem darum, ob sich bei KI das wiederholt, was wir bei anderen digitalen Technologien erlebt haben: einige wenige große US-amerikanische Betreiber beherrschen den Markt. Oder kann die Teilhabe an der Technologie gesellschaftlich breiter ermöglicht werden?
Wichtige Fragen also, trotzdem gab es schon vor der Veröffentlichung Kritik an dem Abschlussbericht – ausgerechnet von Kommissionsmitgliedern. Für den KI-Experten Florian Butollo ging die Debatte nicht weit genug, und er wirft der Politik reaktives Verhalten vor.
Die KI-Expertin Katharina Zweig und der Medienethiker Alexander Filipović sind ebenfalls Sachverständige in der Enquete-Kommission. Mit ihnen haben wir über den Abschlussbericht, die Enquete-Kommission an sich, aber auch die Chancen und Gefahren von KI gesprochen.

Die neuen Radio-Stars

Es wird viel beschimpft und viel gepriesen: das Gendersternchen. Gerade Journalismus hat die Aufgabe, eine vielfältige Gesellschaft auch als solche sprachlich abzubilden. Darum kommt das Sternchen oder der Doppelpunkt immer häufiger zum Einsatz – auch gesprochen im Radio.
Beim Deutschlandfunk Kultur gibt es On Air keine einheitliche Richtlinie zum Gendern, doch Hörerinnen und Hörern wird der immer häufigere Einsatz davon in den letzten Monaten nicht entgangen sein. Daran gibt es auch Kritik, denn manche stören sich an dem Klang der Pause mit dem folgenden "innen".
Doch kann man einfach auf gendergerechtes Sprechen, das alle Geschlechter (nicht nur männliches und weibliches) mitmeint, verzichten? Ist Sprache nicht eine ganz persönliche, individuelle Angelegenheit? Und was zeichnet diskriminierungsarme Sprache aus? Darüber sprechen wir mit Horst Simon, Professor für Historische Sprachwissenschaft an der FU Berlin, und der Journalistin und Sprachtrainerin Şeyda Kurt.

Das Team

(hte)