Breitband Sendungsüberblick

Die "Mitte" scheint ausgeleiert

51:21 Minuten
Ein Mann steht im Zentrum eines Spielfeldes, sein Schatten ragt aus dem Mittelkreis heraus.
Die Politik nutzt seit jeher Sprachbilder für sich. Häufig ist etwa die Rede von der "bürgerlichen Mitte". Was soll das eigentlich sein? © Unsplash / Luís Eusébio
Mit Teresa Sickert und Tim Wiese · 15.02.2020
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Von der "bürgerlichen Mitte" über den "Wählerwillen" bis zum "gesunden Menschenverstand" – alles übliche Sprachbilder in der politischen Kommunikation. Doch für was stehen sie? Außerdem: Der CO₂-Fußabdruck im Internet.
Nicht erst seit den Ereignissen und der Kommunikation rund um die Thüringen-Wahl scheinen bestimmte Begriffe und Wörter inflationär verwendet, und dadurch fast schon ihrer Bedeutung beraubt zu sein. Ein Beispiel ist die "Mitte" – offenbar wollen alle in der Mitte stehen, vielleicht auch, um mit diesem Begriff auch eine Wanderung nach rechts kaschieren. Doch genau diese häufige Verwendung lässt den Begriff inzwischen ein wenig ausgeleiert erscheinen. Was ist eigentlich, diese "Mitte" und was macht sie so attraktiv?
Und wo könnten Aufgaben für den Journalismus liegen, wenn von politischer Seite mit Sprachbildern so geschwungen wird, als wären sie Fanschals im Fußballstadion? Sollte sich das ändern oder brauchen wir sogar eine neue Art zu kommunizieren?
Das klären wir im Interview mit Ekkehard Felder, Professor für Linguistik an der Universität Heidelberg. Er gibt uns Einblicke in die Perspektive der kritischen Diskursanalyse auf die aktuelle politische Sprache.

Medien und Meinungen

Der CO₂-Fußabdruck im Internet

Das Internet benötigt Strom, soviel ist klar. Das Internet ist außerdem riesig, also ist es kein Wunder, dass es sehr viel Strom benötigt. Doch wie diese Energie gewonnen wird, ist ein Problem. Der CO₂-Ausstoß des Internets ist mittlerweile vergleichbar mit dem des globalen Luftverkehrs, dabei müsste das gar nicht sein. Schließlich kann Strom im Gegensatz zu Kerosin auch CO₂-neutral gewonnen werden. Doch was können wir als Verbrauchende tun, um etwas an diesem Problem zu ändern? Max Hoppenstedt in einem Gespräch über Zahlenverwirrung, Verantwortung des Einzelnen und von Großkonzernen.

Der Realitäts-Hack

Seit Tagen kursiert ein virales Video im Netz. Es zeigt einen Berliner Künstler, der mit 99 Smartphones die Stauanzeige von Goolge Maps manipuliert haben soll. Auf den ersten Blick hat er mit einfachsten Mitteln eine hochtechnologische Anwendung gehackt. Aber die Aktion hat noch viel mehr gezeigt. Piotr Heller hat sich die Performance und die Verflechtungen zwischen digitaler und analoger Sphäre genauer angeschaut.

Netzmusik

Das Team

Moderation: Teresa Sickert und Tim Wiese
Redaktion: Bettina Conradi und Jana Wuttke
Medien und Meinungen: Vera Linß
Netzkultur: Piotr Heller
Netzmusik: Christian Conradi
Webredaktion: Hagen Terschüren
(hte)