BND und NSA

Eine schrecklich nette Geheim-WG?

Der graue Neubau spiegelt sich in einem Autodach. Am blauen Himmel sind weiße Wolken.
Der Neubau des Bundesnachrichtendienstes in Berlin. Residiert hier bald auch die NSA? © Paul Zinken / dpa
Michael Götschenberg im Gespräch mit Liane von Billerbeck · 01.04.2016
Die Geheimdienst-Affäre scheint beigelegt: Der Bundesnachrichtendienst (BND) und der amerikanische Geheimdienst NSA werden angeblich bald Büronachbarn. Demnach wird die NSA eine Etage im weitläufigen Gebäude des BND mieten.
Und sie haben sich doch noch lieb: Der Bundesnachrichtendienst (BND), der dieser Tage seinen 60. Geburtstag feiert, und der amerikanische Geheimdienst NSA werden offenbar bald WG-Genossen. Gestern wurde bekannt: In den großzügigen Neubau des BND in Berlin wird auch die NSA eine Etage beziehen. Über die genauen Mietkonditionen ist nichts bekannt. Nur soviel: Die Amerikaner bringen ihr gesamtes Equipment selbst mit – von der Lüsterklemme bis zur Büroklammer.

Es rückt zusammen, was zusammen gehört

So rückt die NSA näher an ihre Lieblings-Kollegen. Vergessen ist der Ärger um das abgehörte Handy von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Ehrensache, dass die Amerikaner versprachen, künftig die Finger von den Kanzlerin-Daten zu lassen.
Auch die BNDler – die bei weitem noch nicht den technischen Standard der NSA-Kollegen erreicht haben – profitieren von dieser Nähe: Die US-Kollegen haben angeboten, die deutschen Geheimdienstler peu à peu in Washington nachzuschulen.
Dies sei vielleicht auch ein kleines Dankeschön für in der Vergangenheit erwiesene Dienste des BND, mutmaßt Michael Götschenberg, unser ARD-Kollege und Experte für Sicherheitsfragen. Denn selbst in Zeiten, als der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) die Kommunikation mit dem US-Präsidenten George W. Bush wegen des Irak-Kriegs praktisch eingestellt hatte, hätten die BNDler den NSA-Kollegen wertvolle Tipps gegeben.

Reingefallen? Das war unser April-Scherz!

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