Blaupause Popstar

Kam nach Elvis eigentlich noch etwas?

Porträt des US-amerikanischen Sängers Elvis Presley.
Porträt des US-amerikanischen Sängers Elvis Presley. © picture alliance / dpa / Stephanie Pilick
Klaus Walter im Gespräch mit Mathias Mauersberger · 16.08.2017
Das Phänomen Elvis ist sehr komplex: schillernder Aufstieg und tiefer Fall, die Provokation, Sex, Drogen, das Fan-Verhalten. Es scheint so, als hätte der vor 40 Jahren verstorbene König des Rock 'n' Roll alles vorweggenommen, was einen Popstar auch heute ausmacht.
Heute jährt sich der Todestag von Elvis Presley zum 40. Mal. Unter dem Stichwort Blaupause Popstar stellen wir die nicht ganz ernst gemeinte Frage, ob nach Elvis überhaupt noch etwas Neues kam. Oder hatte Elvis in seinem kurzen Leben – er wurde nur 42 Jahre alt - schon alles vorweggenommen, was die Pop-Musik zu bieten hat seit 1977.

Von Produzent Sam Philipps entdeckt

Presley verdankt seinen gigantischen Erfolg der Tatsache, dass er als weißer Amerikaner einem weißen Publikum die Musik des schwarzen Amerika verkauft, so sagt es zumindest die Legende: "Bringt mir einen Weißen, der wie ein Schwarzer singt und wir werden reiche Leute sein." Dieser berühmt-berüchtigte Satz wird Sam Phillips zugeschrieben, Plattenproduzent und Besitzer der Firma Sun Records in Memphis/Tennessee. 1954 hatte Phillips ihn gefunden, sein Name war Elvis Presley.

Gospel und Country zusammengewirbelt

"Er zertrümmerte die Grenze zwischen dem Amerika der Weißen und dem der Schwarzen, indem er den Gospel und den Beat des Rhythm'n'Blues mit der stolzen Melancholie der weißen Country-Sänger zusammenwirbelte."
So schrieb "Der Spiegel". Andere, vor allem Afroamerikaner sehen das anders. Für sie ist Elvis der weiße Mann, der mit ihrer Musik Millionen verdient hat, der einem weißen Publikum schwarze Musik verkauft hat.
Das Phänomen Elvis und die Folgen hat sich in der "Tonart" Mathias Mauersberger mit dem Pop-Kritiker Klaus Walter näher angesehen.
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