Bischof Marx: Benedikt XVI. bringt "positive Impulse"

20.04.2005
Der Trierer Bischof, Reinhard Marx, erwartet "positive Impulse" vom neuen Papst Benedikt XVI., dem deutschen Joseph Ratzinger. Er sei jetzt nicht mehr einfach der Professor Ratzinger, nicht der Kurien-Kardinal, sondern er sei jetzt Benedikt XVI., sagte Bischof Marx im DeutschlandRadio Kultur. Er habe eine lange Geschichte schon hinter sich und das sei schon großartig.
Worauf es jetzt vor allen Dingen ankäme: "Dass wir in der Auseinandersetzung in der modernen Zeit auch auf einem guten geistigen intellektuellen theologischen Niveau Herausforderungen annehmen." Bischof Marx wörtlich: "Ich wünsche mir, dass wir als katholische Kirche mitten in der Welt sind. Und nicht irgendwo uns abschließen in unseren Kirchen und Sakristeien. Sondern, dass wir wirklich die geistige Herausforderungen der Zeit auf Augenhöhe annehmen und das doch in tiefer Frömmigkeit und geistlicher Verwurzelung tun können." Dafür gebe die Lebensgeschichte des neuen Papstes doch eigentlich "gute Voraussetzungen".

Was ihm als Bischof von Trier Sorge bereite, sei, dass viele Menschen den Glauben als "Dekoration, als Folklore" entdeckten, aber nicht innerlich ergriffen seien. "Die Kraft des Gebetes nimmt ab", sagte Bischof Marx. Deshalb seien die wesentlichen Punkte, wie man einen neuen Weg fände, um Menschen "hinein zu führen in die Kraft des Glaubens, in die Begegnung mit Christus". "Da müssen wir neuen Schwung bekommen." Das habe der alte Papst versucht und er denke, dass der neue Papst das auch tun werde.

Benedikt XVI. habe in der Vergangenheit sehr starke ökumenische Impulse gesetzt, gerade im Hinblick auf die orthodoxe Kirche. Aber auch im Gespräch mit der evangelischen Kirche. Deshalb könne es "sehr hilfreich" sein, dass "wir jetzt einen neuen Papst haben, der theologisch stark ist, aber auch die Weite hat, aber auch die theologische Tradition kennt", sagte Bischof Marx.