Banjomusiker Noam Pikelny

An der Schnittstelle zwischen Bluegrass, Klassik und Pop

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Noam Pikelny (rechts) mit seinem Bandkollegen Gabe Witcher beim New Orleans Jazz & Heritage Festival. © imago/ZUMA Press
Fanny Tanck im Gespräch mit Olga Hochweis · 12.04.2017
Manche empfinden anhaltende Banjo-Musik nur als Nervgeräusch. Wenn jedoch ein Virtuose wie Noam Pikelny in die Saiten greift, wird daraus ein schmissiger Sound mit viel Bluegrass und anderen Beimischungen. Musik-Journalistin Fanny Tanck hat den "humorvollen Freak" getroffen.
Das Banjo ist nicht unbedingt das beliebteste, aber ein sehr markantes Instrument. Von westafrikanischen Sklaven in die Neue Welt verschifft, assoziiert man es heute vor allem mit Folk-Musikern wie Pete Seeger, mit Hillbilly und mit Bluegrass-Musik. Doch es gibt auch immer mal wieder Musiker, die es aus Traditionen herauslösen und das Banjo auf eine ganz eigene Art zum Klingen bringen.
Zu diesen Musikern gehört der 36-jährige Chicagoer Noam Pikelny. Er ist Banjo-Spieler des gefeierten Akustik-Quintetts Punch Brothers und hat gerade sein viertes Solo-Album veröffentlicht: "Universal Favorite" heißt es und ist im Wesentlichen eine Hommage an sein Leben: das Banjo, das er im Alter von neun Jahren zu spielen lernte.

Ein humorvoller Freak

Musik-Journalistin Fanny Tanck hat ihn getroffen, kennt seine Musik gut und charakterisiert sie als "Schnittstelle zwischen Bluegrass, Klassik und Pop. Man könnte auch sagen: zwischen Kunst und Können". Noam Pikelny sei, wenn man ihn persönlich kennen lerne, "ein durch und durch humorvoller, nicht ganz einfacher, aber sehr zugewandter Freak".
Er sei sehr selbstironisch und mache sich selbst über das Image der Banjospieler als "merkwürdiges Instrument, gespielt von merkwürdigen Leuten" lustig. Mit Banjomusik ein ganzes Album zu bestreiten, das weder langweilig sei noch "Nervgeräusche" produziere, sei hohe Kunst – und Noam Pikelny beherrsche sie.
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