Baasner: Wahlsieg Hollandes wird deutsch-französisches Verhältnis nicht trüben

Frank Baasner im Gespräch mit Christopher Ricke · 21.04.2012
Das deutsch-französische Verhältnis wird nach Ansicht des Direktors des Deutsch-französischen Instituts in Ludwigsburg, Frank Baasner, nicht leiden, wenn der Sozialist Francois Hollande die Präsidentschaftswahl im Frankreich gewinnen sollte.
Die Rückschau in die jüngere Geschichte habe gezeigt, dass es nach anfänglichen Irritationen immer eine "vernünftige Zusammenarbeit" zwischen den Regierungschefs beider Länder aus unterschiedlichen politischen Lagern gegeben habe, sagte Baasner.

Die spannende Frage bei der Wahl sei, wie sich die Wähler der rechtspopulistischen Front National im zweiten Wahlgang entscheiden würden. Er rechne damit, dass ein Teil zu Sarkozy tendiere, ein Teil nicht wähle, aber ein anderer Teil, der aus der extremen Linken stamme, dem Sozialisten Hollande die Stimme geben werde, sagte Baasner.

Man dürfe in Deutschland nicht den Fehler machen, die rechtspopulistische Front National mit der NPD gleichzusetzen. Viele Wähler der Front National fühlten sich im etablierten Parteiensystem nicht vertreten. Denn das Mehrheitswahlrecht in Frankreich führe dazu, dass die Front National trotz einer Wählerschaft um die 15 Prozent keine entsprechende parlamentarische Repräsentanz habe.

Das vollständige Gespräch mit Frank Baasner können Sie bis zum 21. September 2012 als MP3-Audio in unserem Audio-On-Demand-Player nachhören.

Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Deutschlandradio macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.
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