Aus den Feuilletons

Von der Erforschung des Zusehens

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Familie schaut zusammen fernsehen zu Weihnachten PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY Sleepingspider 1146 © imago stock&people
Von Hans von Trotha · 25.10.2017
Wenn das Fernsehen wieder das Fernsehen ist, dann wird das natürlich in den Feuilletons bemerkt und zwar in der "Welt". Die Analyse dort sagt: Fernsehen ist nicht nur Unterhaltung, nein, Fernsehen ist auch ein Forschungsgebiet.
Irgendwie kommt alles wieder. Im Fernsehen zum Beispiel. "Fernsehen ist auch wieder das, was es mal war", behauptet Iris Alanyali in der WELT. "Die US-Serie steckt in der Ideenkrise", stellt sie fest und fragt:

"Wozu neue Stoffe suchen, wenn es unzählige Klassiker gibt, die man neu auflegen kann? … Freunde der amerikanischen Fernsehserie können sich" demnach "auf gemütliche Zeiten freuen: Das viel beschworene goldene Zeitalter des Fernsehens macht eine Pause. Fernsehen ist wieder das, was es mal war: unterhaltsame Feierabendbeschäftigung. … – irgendwann braucht auch der profilierteste Writer’s Room eine Pause. Wahrscheinlich sehen die Autoren dann fern, das Fernsehen von früher, um auf neue Ideen zu kommen. Und manchmal auch auf dumme."
Wie "Dynasty" wieder aufzulegen, bei uns früher: "Denver Clan", was sie ja gerade tun, was, so Alanyali, "einmal von großem Wert für Soziologen sein (könnte), die beim Vergleich der beiden Versionen feststellen können, was sich in 30 Jahren geändert hat: Ehefrauen tragen geschmackvollere Frisuren, dürfen arbeiten und aus Lateinamerika kommen … Schwarze dürfen in tragenden Rollen mitspielen … Und Umweltbewusstsein ist das neue Schwulsein … Anders gesagt", so Alanyalis Fazit: "Dynasty ist an jenem Reißbrett entstanden, das 2017 in Aaron Spellings Büro hinge, wäre er nicht 2006 gestorben."
Außerdem in den Feuilletons die Stadtplanung im Orient und ein ganz neuer Trend: der Dorfroman.
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