Aus den Feuilletons

Die Schattenseiten des Reichtums

Zwei Frauen und ein Junge mit Geschenktüten im Yakimanka Gallery Children's Store in Moskau.
Konsum diene dem "menschlichen Wunsch nach Annehmlichkeiten in der Lebensführung und der Selbstrepräsentation", schreibt die "FAZ". © picture alliance / Itar-Tass / Geodakyan Artyom
Von Gregor Sander · 27.07.2017
Worin gründet der Wunsch nach Konsum? Warum haben es Kinder reicher Eltern auch nicht leicht? Die "FAZ" bespricht das Buch "Herrschaft der Dinge" und die "NZZ" den Fotoband "Generation Wealth" – und kommen zu unterschiedlichen Antworten.
"Herrschaft der Dinge" hat Frank Tretmann seine Geschichte des Konsums genannt,
"die den Debatten um den Kapitalismus eine solide Basis gibt",
findet Werner Plumpe von der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG. Und er hat für uns folgende Definition aus dem Buch herausgearbeitet:
"Konsum sei weder ein im Interesse der Herrschenden aufgezwungenes Verhaltensmodell ("Konsumterror", "Manipulation") noch eine feststehende Größe, sondern überaus wandlungs- und anpassungsfähig, basiere aber vor allem auf dem menschlichen Wunsch nach Annehmlichkeiten in der Lebensführung und der Selbstrepräsentation."
Hat man diese Annehmlichkeiten der Lebensführung so richtig optimiert und die Selbstrepräsentation auf den höchsten Level gebracht, ist man also richtig superreich – ja, dann hat man es auch nicht leicht, lernen wir in der NEUEN ZÜRCHER ZEITUNG:
"Die meisten Bilder sind in privaten Momenten aufgenommen: Magersüchtige Mädchen probieren in Boutiquen enge Kleider an; junge Mädchen springen sorglos auf einem Trampolin, um sie herum das Anwesen, Malibu, der Ozean, Golfwagen und Diener; ein nasenoperiertes Mädchen sitzt trist am Pool."
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