Aus den Feuilletons

Der nächste US-Import: Polarisierung

Zwei Stiere verkeilt im Konflikt
Zwei Stiere verkeilt im Konflikt © imago stock&people / Copyright Marcus Butt
Von Burkhard Müller-Ullrich · 22.10.2017
Die "Welt" blickt mit Sorge auf die USA und würdigt einen Autor, der die Polarisierung des Landes beschreibt und analysiert. Die "Süddeutsche" diskutiert den aktuellen Tatort und die "FAZ" war auf einer Preisverleihung.
Politik ist immer Kampf, immer mit Auseinandersetzungen verbunden. Doch diese Selbstverständlichkeit reicht nicht mehr aus, um den gegenwärtigen Zustand unserer westlichen Gesellschaften zu beschreiben. Denn das wesentliche Merkmal heute ist die Polarisierung. Ob für oder gegen den Brexit, für oder gegen die Eigenständigkeit Kataloniens, für oder gegen die AfD – um all diese Fragen wird mit einer existentiellen Unbedingtheit gestritten, mit Wut, Haß und Verachtung, die einer demokratischen Gesinnung eigentlich fremd sein sollten.
Diese Entwicklung läßt sich besonders gut in den und an den Vereinigten Staaten studieren, weil sie dort schon etwas länger andauert. Schon die letzten Präsidentenwahlkämpfe zwischen Demokraten und Republikanern zeigten eine weitverbreitete Tendenz zur Radikalisierung, und mit Donald Trump hat sich dieser Trend nochmals gewaltig zugespitzt. Mark Lilla, ein an der New Yorker Columbia Universität lehrender Politologe, hat diese Mentalität der Kompromißlosigkeit auf beiden Seiten warnend so beschrieben:

"Die politische Landkarte wird so erstarren, daß die beiden Küsten des Landes von einer Partei regiert werden und die Mitte des Landes von einer anderen Partei. Und dafür ist unser politisches System nicht gemacht." Mit unter anderem diesem Zitat stellt Hannes Stein in der WELT Lillas neuestes Buch vor.
Außerdem diskutiert die SÜDDEUTSCHE den Stammheim-Tatort und die FAZ schreibt über eine Preisverleihung, bei der der geehrte Autor über einen seiner angeblichen Fans schwadroniert hat.
Das komplette Manuskript als PDF-Dokument
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