Arbeit für das Hirn

Von Kersten Knipp · 15.01.2010
Ab 18. Januar gibt es DRadio Wissen – das dritte Programm des Deutschlandradios - zu hören. Das neue Programm ist Arbeit für das Hirn, Geschichten aus Geräuschen und Sounds für die Sinne.
"Normalerweise würden wir jetzt an dieser Stelle mit einem Hörer reden, aber das fällt heute noch mal flach, weil wir natürlich noch keine Hörer haben, die anrufen können."

Alles steht, alles ist bereit. Die Technik funktioniert, Themen hat man auch gesammelt, nur einer fehlt noch: der Hörer. Der Hörer ist erst nächste Woche dabei, wenn Dradio Wissen auf Sendung geht. Noch läuft der Testbetrieb, das Team ist halbwegs eingespielt –
auch wenn sich die neuen Redakteure, Moderatoren und Techniker noch nicht so ganz genau kennen.

Studio - Regie:
"Christian, kannst du mal nachschauen, wer heute Moderator war um eins? Das steht ja nicht im Planungskalender, richtig? Nee.

Wie komme ich da am besten ran? Wir haben so viele Moderatoren, dass ich echt den Überblick verliere."

Radio und Internet sind eng aneinander geschaltet im neuen Programm, und so verrät Online-Redakteur Manfred Hilling, welche Meldung ihm heute am besten gefallen hat.

"Das war nämlich 'Die Rothirsche sparen Energie'. Dem Rothirsch reichen im Winter 30 bis 40 Herzschläge pro Minute."

Im Studio herrscht Hochbetrieb. Vier, fünf Personen, ein Moderator und mehrere Redakteure, alle nebeneinander am lang hingestreckten Tisch sitzend, vor sich die Monitore, Mikrophone und Boxen. Noch fehlen die straffen Vorgaben aus der Regie, und so trifft Moderator Wolfgang Schiller die Musikauswahl noch durchaus spontan.

"Deswegen muss ich mal fragen, was hat er denn gerade im Player liegen. Weil wir hatten letzte Woche die Situation, dass einer sagt, oh Gott, jetzt muss ich noch mal. Deswegen gebe ich ihm so ein bisschen Zeit, zu signalisieren, er hat´s."

Es wird noch viel improvisiert bei Dradio Wissen. Das kann kaum anders sein, denn immer wieder fallen neue Fragen an: Welche Themen werden warum genommen? In welchem Stil präsentiert man diesen und jenen Beitrag? Dazu die Technik: Laufen die neuen Studios, klappt die Kommunikation zwischen Moderations- und Technikraum? Bei so viel Arbeit hat Moderator Wolfgang Schiller nicht mal Zeit gefunden, seine Texte zu Ende schreiben. Aber notfalls helfen auch Assoziationen weiter.

"Wolfgang, übrigens genialer Cliffhanger, ja, erst auf Oettinger teasen, dann Coco Rosi, und dann wieder zurück, zurück zum Mann in Brüssel."

Technik - Studio: Und äh … Oettinger vor Beuys? Unbedingt.

Alles muss erprobt werden - auch dass tägliche Hörerrätsel. Zu leicht? Zu schwer? Das von heute hat als erster der Techniker gelöst.

"Ich habe es übrigens raus, noch zehn Sekunden."

"Sean Penn" lautet die Antwort. Und die Kollegen? Stephan Beuting, verantwortlich für das Rätsel, bittet um ehrliche Antwort.

"Wer ist denn schon darauf gekommen? Man kann ehrlich sagen, ob man darauf gekommen wäre oder nicht, der Techniker hat gerade schon gesagt, 'ich habe es raus, noch zehn Sekunden.'"

Zehn Sekunden bis zur nächsten Testmoderation. In drei Tagen wird es ernst. Und? Alles klar zum Start?

"Es brodelt alles noch an allen Ecken und Enden, und die Redaktion findet sich noch."