Angola und Portugal

Schnäppchenjagd im ehemaligen Mutterland

Uferstraße mit Skyline, aufgenommen am 26.03.2014 in Luanda in Angola. Zahlreiche Hochhäuser wachsen hinter der neugebauten Uferpromenade, der Bahia de Luanda in die Höhe.
Die Uferstraße von Luanda in Angola. © picture alliance / dpa / Michael Kappeler
Von Tilo Wagner · 15.09.2015
Angola war bis 1975 portugiesische Kolonie. Im vergangenen Jahrzehnt hat das südwestafrikanische Land einen beispiellosen Wirtschaftsaufschwung erlebt, vor allem durch den Ölexport. Eine Führungsclique um Staatspräsident José Eduardo dos Santos bestimmt die angolanische Politik und hat gelernt, sich selbst zu bereichern.
Das teils aus dubiosen Quellen stammende Kapital fließt auch nach Europa. Mit der Finanzkrise und dem Spardiktat der EU hat die angolanische Elite ihren Einfluss zum Beispiel in portugiesischen Banken, Medien und der Landwirtschaft ausgebaut. Zum ersten Mal in der Geschichte europäischer Kolonialmächte mischt eine ehemalige Kolonie in Wirtschaft, Finanzen und Politik seiner ehemaligen Herren mit. Teile der portugiesischen Führung scheinen dabei den kritischen Blick auf das angolanische Regime verloren zu haben. Angolanische Bürgerrechtler, die im Exil in Portugal leben, bekommen das zu spüren.
Produktion: DLF 2015
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