Altes Eisen gesucht?

Von Barbara Leitner · 27.08.2012
Die Erwerbstätigkeit in der Altersgruppe der über 60-Jährigen hat sich in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt. Die Heraufsetzung des Rentenalters wird diese Tendenz verstärken. Was die Statistik so positiv als wachsende Erwerbsneigung bezeichnet, ist zum einen Konsequenz der demografischen Entwicklung, zum anderen Folge sozialpolitischer Entscheidungen.
Schaut man genauer hin, sieht man, die länger Arbeitenden sind meist höher qualifiziert, oft auch selbstständig, arbeiten nach eigenem Maß weiter und verwirklichen sich. Männer und Frauen mit geringer Qualifikation, höherer körperlicher Belastung und niedrigem Einkommen scheiden häufig schon früher aus dem Erwerbsleben aus - mit gekürzten Renten. 800.000 Menschen über 65 Jahre sind bereits heute in schlecht bezahlten, wenig geschützten Minijobs tätig, um ihre Rente aufzubessern. Wie altersgerecht ist der Arbeitsmarkt? Sind in den Unternehmen die Weichen gestellt, dass alle, die künftig länger arbeiten wollen oder müssen, es auch können?