"Allein in vier Wänden"

25.11.2009
Sommersprossige, rotzige Kindergesichter blicken uns offen an. Es sind unschuldige Gesichter. Man kann sich ihnen nicht entziehen. Doch wenn man wie die Kamera länger hinschaut, entdeckt man eine tiefe Trauer und Verlorenheit in den kindlichen Mienen. In diesem rein beobachtenden Dokumentarfilm trifft der Zuschauer auf kleine bis halbwüchsige Jungen, denen die Kindheit genommen wurde.
Alexandra Westmeier geht in ein Jugendgefängnis im Ural und beobachtet den dortigen Alltag der jungen Straffälligen. Anhand dieser Einrichtung entwickelt die Regisseurin das Panorama einer Gesellschaft, die für ihre Kinder und Jugendlichen keine Zukunft mehr bietet. Man lernt minderjährige Jungen kennen, die Diebstahl, Raub und Mord begangen haben. Sobald sie anfangen zu sprechen, wird schnell klar, dass sie aus einer verwahrlosten und gewalttätigen Welt kommen. Das Gefängnis bietet ihnen keine Perspektive, nur einen Rückhalt auf Zeit. Draußen werden sie wieder um ihr Überleben kämpfen müssen.