Alec Baldwin wird 60

Zweite Karriere dank Donald Trump

"Saturday Night Live"-Entertainer Alec Baldwin als US-Präsident Donald Trump.
Den Geist, den er rief....wird Alec Baldwin wohl so bald nicht los. Hier in seiner neuen Paraderolle als Trump-Imitator. © Screenshot SNL / YouTube
Von Georg Schwarte · 03.04.2018
Alec Baldwin enterte die Kinoleinwand einst als attraktiver Fiesling, wurde Ehemann von Hollywood-Schönheit Kim Basinger - und war lange in der Versenkung verschwunden. Seine geniale Parodie des US-Präsidenten Donald Trump brachte ihn wieder nach ganz vorne. Am heutigen Dienstag wird Baldwin 60 Jahre alt.
Wer ihn nur hört, glaubt er ist es. Er, Donald Trump. Dabei ist er Alec Baldwin. Schauspieler. New Yorker. Trump-Gegner. Als sie ihn, der heute 60 Jahre wird, im Herbst 2016 baten, diesen Trump, diesen großmäuligen Präsidentschaftskandidatenkadidaten, zu karikieren, dachte Baldwin noch: Okay drei Mal, dann ist es vorbei.

Wie spielt man Donald Trump?

O No. Trump war Präsident. Und Baldwin, der als Held im Film "Jagd auf roter Oktober" damals 1990 den Durchbruch in Hollywood schaffte, lag im Bett und ahnte, aus Trump, der Eintagsfliegenrolle, wird Trump, der Saturday Night Live Mega-Act. Wie lernt ein Profi also Trump zu spielen? Baldwin, der Vater von jetzt vier Kindern, der Ex-Ehemann von Kim Basinger sagt, Trump, der sei so simpel, so einfach strukturiert.
Linke Augenbraue, hoch, rechte runter, die Lippen so weit schürzen, als wolltest Du jemanden die Nase abbeissen. Und dann dieses stets aufbrausende Gegrummel. Baldwin ist Trump. Seit jetzt eineinhalb Jahren. Und alle Welt lacht, nur eben einer nicht: der Echte. Der, sagt Baldwin, habe keinen Spaß, höre nie auf, über seinen Reichtum zu faseln, seine Privilegien. Ihm scheine es dreckig zu gehen.
Im Januar 2017 nimmt der US-Schauspieler Alec Baldwin an einer Anti-Trump-Veranstaltung in New York teil und hält dort eine Rede. Baldwin parodiert Trump seit dessen Wahl zum US-Präsidenten im November 2016.
Alec Baldwin gehört zu den politisch Engagierten in Hollywood. Im Januar 2017 nahm er an einer Anti-Trump-Veranstaltung in New York teil.© imago stock&people
Baldwin selbst - auch er hatte schlechte Zeiten. Nach Hollywood kamen die falschen Rollen, die gescheiterte Ehe. Öffentliche Skandale. Mit Trump, den er so hasst, hat er die aufbrausende Art gemeinsam. Baldwin beschimpfte Reporter öffentlich als Schwuchteln, legte sich an, regte sich auf. Schrieb der Welt einen Abschiedsbrief, Good Bye Public Live, weil er sich mies behandelt fühlte. Und kam doch stets zurück, als Schauspieler. Dabei wollte er Anwalt, Politiker werden:
"Ich habe mir damals gesagt, ein Jahr Schauspielschule. Und wenn es gut läuft, machst Du weiter. Und wenn nicht, beende ich das Politikstudium. Und ich habe nie aufgehört zu schauspielern."

Trump hat aufgehört, Baldwin zu beschimpfen

Trump, der Echte, hat mittlerweile aufgehört, Baldwin, den falschen Trump, via Twitter zu beschimpfen. Er merkte, wie populär er den falschen Trump damit machte. Und der falsche Trump sagt mittlerweile, wie elendig er sich fühlt, den echten Trump zu ertragen und zu spielen. Diesen Mann, so Baldwin, der stets nach noch größeren bedeutungsvolleren Worte ringe, und sie doch nie finde.
Amazing: Alec Baldwin - heute wird er 60. Beinahe tragisch, dass ausgerechnet Donald Trump zur Rolle seines Lebens zu werden scheint.
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