Aktion von Reporter ohne Grenzen

"Populär auf das Thema Internetzensur hinweisen"

Redeverbot: Zum Welttag gegen Internetzensur am 12. März veröffentlicht Reporter ohne Grenzen die Uncensored Playlist.
Redeverbot: Zum Welttag gegen Internetzensur am 12. März veröffentlicht Reporter ohne Grenzen die Uncensored Playlist. © imago/Photocase
Christian Mihr im Gespräch mit Dieter Kassel · 12.03.2018
Journalisten publizieren Songs auf Streamingdiensten: Mit dieser Aktion weist "Reporter ohne Grenzen" auf die Internetzensur in Ägypten, China, Usbekistan, Thailand oder Vietnam hin. Die Aktion solle Mut machen und zeigen, dass es immer Schlupflöcher gebe, sagt Geschäftsführer Christian Mirth.
Am Welttag gegen Internetzensur hat Reporter ohne Grenzen die so genannte Uncensored Playlist veröffentlicht. Dabei handelt es sich um zehn Songs, die von Journalisten getextet wurden und die nun über die Streamingdienste Deezer, Spotify oder Apple Music verbreitet werden – und zwar auch in den Heimatländern der Journalisten, in denen die Originaltexte wegen der strengen Zensur nicht erscheinen dürfen.
Beteiligt sind Journalisten aus Ägypten, Vietnam, Thailand, China und Usbekistan. Der Hashtag der Kampagne ist #truthfindsaway.
Verbreitet würden "gute Songs, die auch einen starken Inhalt haben", sagte Christian Mihr, Geschäftsführer von Reporter ohne Grenzen. Nein, es handele sich nicht um vertonte Zeitungstexte, sondern es gehe darum, "populär" auf das Thema Internetzensur hinzuweisen und zu zeigen, wie problematisch diese sowohl für "Bürgerjournalisten" als auch professionelle Journalisten sei, die durch Gefängnis bedroht seien. "Das sind auf jeden Fall alles fünf Länder, in denen die Internetzensur besonders schlimm ist", sagte Mihr über die Auswahl.
Andererseits wolle Reporter ohne Grenzen auch Mut machen. Es gebe immer Schlupflöcher. Letztlich sei das Internet nicht unter Kontrolle zu bringen.
(huc)
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