8-Bit-Philosophy

Super Marxio erklärt den Marxismus

Screenshot des 8-Bit-Philosophy-Clips "What is Marxism?". Dort sieht man eine Karl Marx-Spielfigur.
Screenshot des 8-Bit-Philosophy-Clips "What is Marxism?" © 8-Bit-Philosophy/wisecrack.co / screenshot
Catherine Newmark im Gespräch mit Shanli Anwar · 21.02.2018
Große Philosophen und ihre Ideen erklärt in fünfminütigen Videos mit Retro-Computerspiel-Ästhetik: Das liefert die Website "8-Bit-Philosophy". Ist das nur Sartre für Dummies oder steckt mehr dahinter? Wir fragen die Philosophin Catherine Newmark.
Platons Höhlengleichnis in wenigen Pixeln dargestellt: So sehen die Videos von "8-Bit-Philosophy" aus. Ziel der Macher: Video-Spiele, die einen smart, also klüger machen. Die Liebe zur Weisheit, die Philosophie, quasi mit Video-Spiel-Liebe vermittelt. Die Clips orientieren sich in ihrer Ästhetik an klassischen 8-Bit-Gameboy-Spielen wie "Mario Bros." oder "Legend of Zelda".
Die Clips behandeln aber nicht nur Klassiker der Philosophie, sondern auch aktuelle Fragen wie: Soll man oder muss man wählen? Was ist Faschismus? Ist Tinder das Ende der Liebe? Was bringt Political Correctness?

"Pädagogisch ernsthaft und humorvoll"

Catherine Newmark, Redakteurin unserer Philosophie-Sendung "Sein und Streit", hat sich die Videos von 8-Bit-Philosophy angeschaut. Im Gegensatz zur Spiele-Ästhetik seien die Videos "inhaltlich oft ziemlich gut und schlau".
"Es gibt sehr viele, gerade auch für Amerika aktuelle Themen, die sie sehr pädagogisch ernsthaft, aber auch sehr humorvoll aufbereiten."
Allerdings hätten die Clips auch einen Nachteil:
"Es hat so ein bisschen den Touch: Studierende, die Bücher nicht lesen wollen, wir liefern euch das mal in 5-Minuten-Video-Clips, was ihr euch sonst mühsam anlesen müsstet."

Populärkultur als Vehikel für Wissensvermittlung

"8-Bit-Philosophy" ist Teil der Plattform "Wisecrack". Die wird betrieben von den zwei Studienfreunden Jacob Salamon und Jared Bauer, die mit ihrem Versuch, Bildung witzig zu präsentieren, großen Erfolg auf Youtube haben. Ihr früheres, bekannteres Format sind "Thug Notes", wo ein schwarzer Rapper (Komiker Greg Edwards) Literatur-Klassiker im Gangster-Rap-Stil zusammenfasst und literarisch analysiert.
Die Plattform sei ein Versuch, Kulturwissenschaften anders zu vermitteln, so Newmark:
"Das ist wie ein richtig gut gemachtes kulturwissenschaftliches Seminar mit richtig coolen Professoren, wo man die Populärkultur benutzt, um die philosophischen Grundkonzepte der Gegenwart zu verstehen. Ein Clip erklärt z.B. die 'Philosophy of Wonder Woman', ein anderes vergleicht Film-Bösewichte".
(abu)
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