40 Jahre Ikea Deutschland

Das Bauhaus des kleinen Mannes

Ein Mann auf einem Ikea-Parkplatz
Mit Ikea ist es wie mit Kochshows, meint Uwe Linke. Man sieht sie gern an, aber isst dann doch Tiefkühlkost. © dpa
Moderation: Nicole Dittmer und Julius Stucke · 14.10.2014
Ikea, das ist mehr als Möbelstücke mit putzigen Namen zum Selber-Zusammenschrauben. Ikea steht auch für eine Wohnphilosophie. Was den schwedischen Möbelhändler so erfolgreich macht, erklärt der Wohnpsychologe Uwe Linke.
So sei es tatsächlich Ikea zu verdanken, dass wir heute relativ preiswerte Möbel kaufen könnten, sagt Uwe Linke. "Wenn man jetzt gute 100 Jahre zurückgeht, dann war es so, dass Möbel für uns tatsächlich sehr teuer waren. Wir mussten zum Schreiner gehen und uns die Dinge machen lassen."
"Hervorragende psychologische Präsenz"
Weil die Möbel nicht mehr auf Langlebigkeit angelegt seien, müssten die Menschen sich heute weniger Gedanken machen, was zu ihnen passe." Auch habe Ikea in den Läden eine hervorragende psychologische Präsenz aufgebaut. "Zum einen haben sie Dinge, die man woanders nicht findet, zum anderen ist es einfach so schön und nett aufgemacht." Dies wecke beim Konsumenten die Lust darauf, die gleichen "netten Installationen" auch zu Hause zu haben.
Das Ikea-Versprechen auf individuelles Wohnen würde jedoch nicht eingelöst. "So wie es heute unendlich viele Kochshows gibt, aber die Zahlen für Convenience, also vorbereitetes Essen steigen, so ist auch im Möbelbereich es so, dass wir denken: ah, da könnten wir noch was machen, da könnten wir ein tolles Hobby draus machen, da könnten wir was basteln und selbst gestalten, umso weniger tun wir es letztendlich."
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