39. Max-Ophüls-Preis

Hier beginnt die Zukunft des Kinos

Das 39. Filmfestival Max Ophüls Preis wird am 22.01.2018 im Cinestar Kino in Saarbrücken (Saarland) eröffnet.
Eröffnung des 39. Filmfestivals Max Ophüls Preis © Oliver Dietze / dpa
Moderation: Susanne Burg und Patrick Wellinski · 27.01.2018
Unser Filmmagazin Vollbild sendet live vom Max-Ophüls-Preis in Saarbrücken: Das Festival ist der Ort für den deutschsprachigen Nachwuchsfilm. Ein Schutzraum für die kreativen Berufsanfänger und Branchenneulinge.
Oliver Baumgarten gestaltet seit vielen Jahren das Programm des Festivals Max-Ophüls-Preis. Sein Besuch bei uns im Ü-Wagen hat fast schon Tradition: Dieses wie jedes Jahr kommt er kurz vor der Preisverleihung zum Gespräch zu uns – und deutet den aktuellen Festivaljahrgang.
Wir fragen ihn außerdem, wie schwer es ist, den Schutzraum für junge Filmemacher aufrechtzuerhalten in Zeiten von #MeToo. Und wir sprechen über neue Tendenzen und Formen des jungen deutschen Films.

Ermunterung als Gestaltungsprinzip

Doris Dörrie bekam dieses Jahr den Ehrenpreis des Festivals verliehen. Sie ist auch seit knapp 20 Jahren Regiedozentin an der Filmhochschule für Film und Fernsehen in München. Als solche ist sie sehr nahe dran am Filmnachwuchs. Im Interview gibt sie angehenden Filmemacher Tipps und sagt, warum Ermunterung ein zentrales Leitprinzip im Miteinander sein sollte.

Neue Gesichter des deutschen Films

16 Spielfilme konkurrieren dieses Jahr um den renommierten Max-Ophüls-Preis in Saarbrücken. Vier Regisseure erzählen uns über ihre ersten Projekte, das Arbeiten mit bekannten Schauspielern und den Mut, auch außergewöhnliche Stoffe umzusetzen.
Den Anfang macht die Debütantin Isa Prahl. Mit "1000 Arten Regen zu beschreiben" liefert sie nicht nur den schönsten Festivaltitel, sondern auch einen sehr reifen Film über den Zerfall und die anschließende Selbstfindung einer Familie. Auslöser für das Projekt war das in Japan bekannt gewordene Phänomen der Hikikomori. Der Begriff beschreibt meist männliche Jugendliche, die sich durch eine ausgeprägte Sozialphobie von der Außenwelt abschotten.
Lukas Feigelfeld hat sicherlich den bildgewaltigsten Spielfilm des Wettbewerbs gedreht. Seine Produktion heißt "Hagazussa" und ist ein Hexen-Horrorfilm, der im 15. Jahrhundert angesiedelt ist. Im Interview erzählt der Filmemacher, was ihn dazu bewogen hat, seinen ersten Spielfilm als mittelalterlichen Genrefilm anzulegen.
Vom Absturz in die Armut im Vollbeschäftigungsland Deutschland erzählt die aus Italien stammende Regisseurin Lucia Chiarla in "Reise nach Jerusalem". Darin folgt sie Alice, die in Berlin keinen Job bekommt und Schritt für Schritt aus einem geordneten Leben an den Rand der Gesellschaft katapultiert wird.
Auch für die studierte Journalistin Toni hat sich Berlin als Sackgasse erwiesen. In Lisa Millers "Landrauschen" kehrt Toni daher zurück in ihr Heimatdorf Bubenhausen. Dort wird sie nicht nur mit ihrer Vergangenheit konfrontiert, sondern auch mit ihrer Freundin Rosa, die sich als lesbische Frau im konservativen Umfeld des Dorfes zunehmend mit Ausgrenzung konfrontiert sieht.
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